zum Hauptinhalt

Berlin: Rangeleien im schwarzen Block

Neun Festnahmen bei Demonstration linker Splittergruppen

Rosa und Karl wurden verehrt, aber auch Lenin, Stalin und andere kommunistische Berühmtheiten. Neben dem Aufzug der Berliner Regierungspartei PDS zu den Gräbern der Arbeiterführer Liebknecht und Luxemburg gab es am Sonntag einen Demonstrationszug diverser linker Splittergruppen aus verschiedenen Ländern. Er startete traditionell am UBahnhof Frankfurter Tor. Neben allerlei Kleinstparteien war ein etwa 150 Teilnehmer starker schwarzer Block militanter Linker (Motto: „Freiheit ist auch die Freiheit, den Staat zu zerstören“) dabei. Es kam zu Rangeleien mit der Polizei.

Etwa nach der Hälfte des Zuges legte die Polizei ihre Zurückhaltung ab und holte einige Vermummte aus der Demo heraus. Außerdem sicherte sie einige Transparente, die zur Vermummung benutzt worden waren. Neun Personen wurden festgenommen. Einige Flaschen und Eier flogen. Danach zogen die nach Polizeiangaben 4000 Teilnehmer weiter zur Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Friedhof Friedrichsfelde.

Nicht gesehen wurde gestern der Mann, der mit einer Bombendrohung vor fünf Jahren die Gedenkveranstaltung der PDS verhindert hatte. Wie berichtet, war Olaf S. vor wenigen Tagen nach Verbüßung einer vierjährigen Haftstrafe wieder freigekommen. Der Staatsschutz hatte den Mann jetzt als ungefährlich eingestuft, unter anderem, weil sich der 44-Jährige in einer Neuköllner Meldestelle angemeldet hatte. Im Jahr 2000 hatte S. mit einem Anschlag gedroht, weil er sich über eine Stadträtin der PDS ärgerte, die Polizei verbot damals vorsorglich den Gedenkzug. Wo S. gestern, fünf Jahre nach der Drohung, war, blieb unklar. Polizisten haben ihn auf den Demonstrationen nicht ausmachen können, in seiner Wohnung war er aber auch nicht. Ha

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false