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Beim RBB will die Krise nicht enden.

© dpa / dpa/Carsten Koall

Update

Schöne Gehälter, üppige Boni: Wann ist genug im RBB?

Die RBB-Spitze um Patricia Schlesinger gönnte sich auch noch eine Sonderzahlung. Es zeigt, wie in ihrer Ära der öffentlich-rechtliche Sender geführt worden ist.

Schöne Gehälter, üppige Boni – aber genug war der RBB-Spitze um Intendantin Patricia Schlesinger nicht genug. Wie aus einem Beitrag der aktuellen Senderchefin Katrin Vernau im Intranet hervorgeht, geht es konkret um Zuzahlungen an das Führungspersonal der Direktoren um Intendantin Schlesinger für die Zeit des ARD-Vorsitzes, den der RBB seit 1. Januar 2022 führte. Die monatlich 1700 Euro seien aber bereits ein halbes Jahr vor diesem Datum ausbezahlt worden.

Deal zwischen Intendanz und Verwaltungsrat

Die entsprechenden Vereinbarungen mit dem Führungspersonal, darunter die Direktoren Susann Lange, Jan Schulte-Kellinghaus, Hagen Brandstäter und Christoph Augenstein, seien allesamt vom damaligen Verwaltungsratsvorsitzenden Wolf-Dieter Wolf, der inmitten des RBB-Skandals zurücktrat, gegengezeichnet worden. Die aktuelle Verwaltungsratsspitze teilte der dpa mit, dass das übrige Gremium damals nicht einbezogen gewesen sei. Beschlussvorlagen habe es nicht gegeben.

Die Art und Weise des Vorgangs zeigt, wie in der Ära Schlesinger der öffentlich-rechtliche Sender geführt worden ist - im Verbund zwischen der Intendantin und dem Verwaltungsratschef. Aber das System hatte eben auch seine Systemlinge. Der RBB wies darauf hin, dass letztlich wohl kein ARD-Zuschlag von 2000 Euro an Schlesinger ausbezahlt worden sei.

Als der WDR im August 2022 den ARD-Vorsitz übernahm, gab es keinen Sonderbonus. Normalerweise führt eine ARD-Anstalt den Vorsitz für zwei Jahre. Intendantin Katrin Vernau informierte die Belegschaft, dass sie den Fall einer Anwaltskanzlei übergeben habe und prüfen lasse, ob und inwiefern Beteiligte gegen Sorgfaltspflicht verstoßen hätten. „Hier sind Maß und Mitte völlig verloren gegangen.“

Unübliche Zulagen

Die ARD hat das Zustandekommen der Zulagen an RBB-Spitzenpersonal für den ARD-Vorsitz unterdessen als ungewöhnlich bezeichnet. Die ARD teilte am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit: „Zulagen in dieser Höhe, die auf diese Art zustande kommen, sind uns sonst aus der ARD nicht bekannt.“ Daher stimme man RBB-Interims-Intendantin Katrin Vernau zu und bewerte „sie ebenfalls als ungewöhnlich“. Seit Jahresbeginn ist der ARD-Vorsitz beim Südwestrundfunk (SWR) angesiedelt. Von der ARD hieß es: „Der Intendant sowie die Mitglieder der Geschäftsleitung erhalten im SWR für die Zeit des ARD-Vorsitzes kein höheres Gehalt.“

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