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Brände in Hamburg: Frau legt Feuer in Klinik - ein Toter

Ein Toter, 17 Verletzte und großer Sachschaden - das ist die Bilanz von zwei Bränden innerhalb weniger Stunden im Allgemeinen Krankenhaus Hamburg-Wandsbek. Eine möglicherweise geistig verwirrte Frau hatte in der Nacht ein Feuer gelegt.

Hamburg - Nur sechs Stunden nach dem ersten Feuer brannte es in einem angrenzenden Raum erneut. Verletzt wurde dabei niemand. Brandexperten zufolge geht das Feuer auf den ersten Brand zurück. Möglicherweise habe es durch einen Kabelschacht in das Nachbarzimmer übergegriffen.

Nach bisherigen Ermittlungen wollte die 26-Jährige das Krankenhaus gegen den Rat der Ärzte verlassen und wurde in einem Beobachtungsraum der Notfallaufnahme untergebracht. Die Frau sei vor ihrem Aufenthalt in dem Raum nicht durchsucht worden. In der Nacht habe sie dann mit einem Feuerzeug eine Matratze angezündet. Noch am Dienstag sollte sie in die Psychiatrie eingewiesen werden.

Am Morgen nach der Brandnacht bot die Notaufnahme ein Bild der Verwüstung: Löschwasser schwappte durch den Schockraum, die Wände waren völlig verrußt, Brandgeruch lag in der Luft. Deckenplatten waren heruntergerissen, Feuerwehrmänner sicherten die rauchenden Trümmer. Vor der Klinik standen dutzende Feuerwehrwagen, Schläuche lagen herum. Innerhalb weniger Stunden musste die Feuerwehr hier zwei Mal löschen. Für die Helfer ist es ein Albtraum: Feuer in einem Krankenhaus. "Es gibt hier viele hilfebedürftige Menschen, Patienten die beatmet werden. Das ist eine besondere Herausforderung", erzählte einer der Helfer.

Brandwachen hatten verhindern sollen, dass die Flammen erneut auflodern, doch es hat wohl nichts genützt: Sechs Stunden nach dem ersten Feuer brach der Brand in einem angrenzenden Raum erneut aus. Vermutlich durch einen Kabelschacht fraßen sich die Flammen unbemerkt nach dem ersten Einsatz weiter. "Das Feuer hat es ganz schön in sich gehabt", sagte ein Feuerwehrmann und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Während die Ermittlungen bereits angefangen hatten, sicherten seine Kollegen noch das Dach der Notaufnahme.

Intensivstation geräumt

Mit 80 Männern war die Feuerwehr in beiden Fällen angerückt. In der Nacht wurde die Intensivstation geräumt, viele Patienten in Sicherheit gebracht. "Das ist schon sehr aufwendig und stressig", sagte ein Retter. Den 74-Jährigen konnten sie nicht retten, er hatte zu viel giftigen Rauch eingeatmet. 17 Menschen brachten die Helfer in Sicherheit, ein Teil wurde in der Wandsbeker Klinik wegen Rauchvergiftung behandelt, die anderen auf umliegende Krankenhäuser verteilt.

Der zweite Einsatz am Morgen war weniger aufwendig, richtete aber erheblichen Schaden an. "Diesmal war es für uns einfacher", sagte Feuerwehrsprecher Peter Braun. Das Gebäude war bereits evakuiert, alle Patienten waren seit dem ersten Brand in Sicherheit. (tso/dpa)

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