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Bei einem Angriff auf eine Moschee der schiitischen Minderheit in Afghanistan wurden sechs Menschen getötet.

© AFP/MOHSEN KARIMI

„Gegen alle religiösen und menschlichen Normen“: Sechs Tote bei Angriff auf Moschee in Afghanistan

Mehrere Angehörige der schiitischen Minderheit in Afghanistan wurden in ihrer Glaubensstätte erschossen. Bis jetzt hat niemand die Tat für sich reklamiert.

In der westafghanischen Provinz Herat sind bei einem Angriff auf eine Moschee am späten Montagabend (Ortszeit) sechs Menschen getötet worden. Eine weitere Person sei bei dem Vorfall im Bezirk Gusara verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Bachtar am Dienstag.

Demnach eröffnete ein bewaffneter Angreifer das Feuer auf Gläubige. Nach Angaben der UN-Mission in Afghanistan (Unama) handelte es sich um eine Moschee der schiitischen Minderheit in dem Land.

Die schiitische Minderheit in Afghanistans wird von dem IS verfolgt. Die Terrormiliz sieht in ihnen „Abtrünnige“ des Islams.

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Der ehemalige afghanische Präsident Hamid Karsai verurteilte die Tat scharf. „Ich halte diesen terroristischen Akt für einen Verstoß gegen alle religiösen und menschlichen Normen“, schrieb Karsai auf der Internetplattform X (ehemals Twitter). Das Innenministerium der in dem Land regierenden Taliban sprach laut Bachtar von einer „abscheulichen Gewalttat“.

Zunächst reklamierte niemand die Tat für sich. In Afghanistan hat sich die Sicherheitslage nach Jahren kriegerischer Auseinandersetzungen seit der Machtübernahme der islamistischen Taliban 2021 deutlich gebessert. Allerdings gibt es nach wie vor immer wieder Anschläge.

Die meisten reklamiert die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für sich, die mit den Taliban trotz ideologischer Nähe verfeindet ist. Vor allem Angehörige der schiitischen Minderheit in dem Land geraten immer wieder ins Visier des IS. Die Terrormiliz betrachtet Schiiten als Abtrünnige des Islams und verachtet sie.

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