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Die Gewalttat in Potsdam hatte ganz Deutschland erschüttert.

© dpa/Soeren Stache

Sie soll vier Patienten getötet haben: Tatverdächtige klagt gegen ihre Kündigung

Vier Menschen wurden Ende April in einem Potsdamer Behinderten-Wohnheim getötet. Nun geht die tatverdächtige Pflegekraft gegen ihre Entlassung vor. 

Die Bluttat in einem Babelsberger Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen ist zu einem Fall für das Potsdamer Arbeitsgericht geworden. Dort findet am 10. Juni eine Verhandlung statt, bei der es um die Entlassung der tatverdächtigen Pflegekraft durch das Oberlinhaus geht. 

Die 52 Jahre alte Frau soll in dem Wohnheim am 28. April vier Männer und Frauen im Alter zwischen 31 und 56 Jahren getötet und eine Bewohnerin schwer verletzt haben. Sie wurde kurz nach der Tat festgenommen und vom Gericht in eine psychiatrische Klinik eingewiesen - weswegen sie vor dem Arbeitsgericht nicht persönlich anwesend sein wird. Dort soll sie auf ihre Schuldfähigkeit untersucht werden. Das persönliche Erscheinen der 52-Jährigen sei nicht angeordnet worden, hieß es vom Gericht.

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Einen Monat nach der Gewalttat hat die tatverdächtige Mitarbeiterin Klage gegen ihre Kündigung eingereicht. Die diakonische Einrichtung Oberlinhaus habe der Pflegemitarbeiterin die außerordentliche Kündigung ausgesprochen und hilfsweise eine ordentliche Kündigung, sagte der Sprecher des Potsdamer Arbeitsgerichts, Robert Crumbach, am Montag. Zu der daraufhin eingelegten Kündigungsschutzklage der 52-Jährigen sei am Donnerstag kommender Woche eine Güteverhandlung angesetzt.

Das Oberlinhaus wollte sich dazu nicht äußern. Sprecherin Andrea Benke erklärte, dies sei ein laufendes Verfahren, zu dem nur das Arbeitsgericht Auskunft geben könne. Der Rechtsanwalt der 52-Jährigen, Henry Timm, erklärte auf Nachfrage, dass er die Kündigungsschutzklage eingereicht habe. Weiter wollte er sich zu dem Verfahren nicht äußern.

In der betroffenen Einrichtung, dem Thusnelda-von-Saldern-Haus, leben nach Angaben des Trägers Oberlinhaus rund 60 Menschen, die von rund 80 Beschäftigten betreut werden. Die Tat hatte deutschlandweit für Entsetzen gesorgt (dpa/tsp)

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