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Auf den Liegen schlafen Banker wie Rentner.

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Tagesspiegel Plus

Japans letzter verbliebener Nachtzug: Nach Tokio im schicken Massenschlaflager

Der Sunrise-Express ist der einzige Nachtzug Japans, nirgendwo kommt man den Menschen näher als im Nobi-Nobi-Abteil. Eine Reise durch das Land der aufgehenden Sonne.

Jeden Abend, gegen halb elf, bricht am Bahnhof Okayama auf der japanischen Hauptinsel Honshu das Chaos aus. Auf einmal sieht man, was man sonst nie sieht: Japanerinnen und Japaner verlieren für einen Moment die Fassung, vorbei ist es mit der sonst so heiligen Ordnung, niemanden hält es mehr auf den Linien zum Schlangestehen am Bahnsteig. Stattdessen springen alle durcheinander, drängeln sich in die beste Position, zücken ihre Handys. Jeder und jede will filmen, was zwar allabendlich passiert, in Japan aber so besonders ist wie die Ankunft der Kraniche im Winter: die Kopplung der zwei Züge des Sunrise-Express.

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