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Britischer Verteidigungsminister kritisiert Kiews Forderungen (Archivbild).

© AFP/JUSTIN TALLIS

Update

„Ich bin nicht Amazon“: Britischer Verteidigungsminister kritisiert Kiews Forderungen

Der britische Verteidigungsminister hat die Ukraine zur Zurückhaltung bei ihrer Kritik an Waffenlieferungen aufgefordert. Premier Sunak und Selenskyj widersprechen.

| Update:

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat die ukrainische Regierung zur Zurückhaltung bei ihrer Kritik an westlichen Waffenlieferungen gemahnt. Der britische Premierminister Rishi Sunak stimmte versöhnlichere Töne an – auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich verwundert.

Die Ukraine habe ihm bei einem Besuch in Kiew eine Wunschliste mit Waffen vorgelegt, sagte Wallace am Mittwoch vor Journalisten am Rande des Nato-Gipfels in Vilnius. „Ich habe den Ukrainern vergangenes Jahr, als ich elf Stunden gefahren bin, damit mir eine Liste gegeben wird, gesagt: Ich bin nicht Amazon“, zitierte der Sender Sky News den Minister.

Wallace sagte: „Ja, es ist ein edler Krieg, und ja, wir sehen darin einen Krieg, den Ihr nicht für Euch selbst, sondern auch für unsere Freiheiten führt.“ Doch Kiew müsse daran denken, dass es andere Staaten bitte, ihre eigenen Waffenbestände zugunsten der Ukraine aufzugeben oder dass es darum gehe, „zweifelnde Politiker“ etwa in den USA zu überzeugen.

„Ob man es mag oder nicht, die Leute wollen etwas Dankbarkeit sehen“, sagte Wallace. Er reagierte damit auch auf Kritik daran, dass die Nato der Ukraine keine feste Beitrittszusage gemacht hatte.

Der britische Premierminister Rishi Sunak distanzierte sich dem britischen „Guardian“ zufolge von den Aussagen seines Ministers. Sunak sprach nach dem Nato-Gipfel zu Reportern und betonte, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehrfach seine Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht habe. „Ich weiß, dass er und sein Volk dem Vereinigten Königreich dankbar sind.“

Selenskyj habe die Kritik von Wallace „nicht verstanden“, sagte bei einer Pressekonferenz nach dem Nato-Gipfel in Vinius. „Ich glaube, dass wir Großbritannien immer dankbar waren“, sagte er dem „Guardian“ zufolge. „Wir waren dem Premierminister und dem Verteidigungsminister immer dankbar, weil die Menschen in Großbritannien die Ukraine immer unterstützt haben. Dafür sind wir dankbar.“ (Tsp mit dpa)

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