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EIn Polizist löscht das Feuer.

© REUTERS/BRENDAN MCDERMID

Update

„Eine Art Verschwörungstheoretiker“: Mann zündet sich vor Trump-Prozess in New York an und stirbt

Nach den zwölf Geschworenen sind auch sechs Ersatzgeschworene für den Trump-Prozess ausgewählt worden. Vor dem Gerichtsgebäude zündete sich ein Mann an. Das Motiv ist unklar.

Die Jury steht, der erste Strafprozess gegen Ex-Präsident Donald Trump kann richtig losgehen. Vor dem Schweigegeld-Verfahren kam es nahe dem Saal, in dem verhandelt wird, zu einem dramatischen Zwischenfall: Ein 37 Jahre alter Mann zündete sich in einem Park gegenüber dem Gerichtsgebäude während des laufenden Strafprozesses selbst an, wie die New Yorker Feuerwehr und Polizei bei einer Pressekonferenz mitteilten.

Augenzeugen hätten geschrien und versucht zu helfen, berichteten unter anderem die „New York Times“ und CNN. Nach kurzer Zeit seien Polizisten gekommen und hätten die Flammen gelöscht. Der Mann sei dann in einen Krankenwagen getragen und ins Krankenhaus gebracht worden. Dort erlag er seinen Verletzungen, wie mehrere US-Medien in der Nacht zu Samstag unter Berufung auf Polizeiquellen übereinstimmend meldeten.

Jury für den Strafprozess gegen Donald Trump komplett

Auch sechs Rettungskräfte seien bei dem Vorfall leicht verletzt worden. Das Sicherheitskonzept für die Gegend rund um das Gerichtsgebäude werde nun überprüft. Der Mann hatte sich den Berichten zufolge mit einer Flüssigkeit übergossen und vor den Augen umstehender Passanten angezündet. Manche US-Medien verbreiteten Live-Aufnahmen von dem Vorfall.

Warum der Mann sich selbst anzündete, blieb zunächst unklar. Augenzeugen und Medienberichten zufolge hatte der laut den Berichten aus dem US-Bundesstaat Florida stammende Mann vor der Tat Flugblätter in die Luft geworfen. Die Polizei bezeichnete den Mann als „eine Art Verschwörungstheoretiker“.

Er habe versucht Informationen zu verteilen, die offenbar „auf Propaganda basieren“, erklärte die Polizei. Der Mann habe über Schneeballsysteme geschrieben und beklagt, dass einige Bildungseinrichtungen „Fassaden für die Mafia“ seien.

Der Vorfall ereignete sich im Collect Pond Park. In dem Park dürfen sich Gegner und Befürworter Trumps zu Demonstrationen versammeln – was bislang an den Prozesstagen aber nur einige wenige machten. Das Gelände hat Barrikaden ringsherum, aber auch offene Zugänge. 

Der Ablauf des Trump-Prozesses sei von dem Vorfall nicht beeinträchtigt, sagte ein Gerichtssprecher. Eine Sprecherin des Weißen Hauses sagte, es handele sich um „sehr traurige Nachrichten“.

Zuvor war bekannt gegeben worden, dass die Jury für den Strafprozess gegen Donald Trump komplett ist. Der New Yorker Richter Juan Merchan sagte am Freitag, nach den zwölf Geschworenen seien auch die sechs Ersatzgeschworenen ausgewählt worden. „Wir haben die vollständige Jury“, sagte der Richter. Damit ist der Weg für die Eröffnungsplädoyers am kommenden Montag frei.

In dem ersten Strafprozess der Geschichte gegen einen Ex-US-Präsidenten geht es um eine Schweigegeldzahlung an die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels, die Trump mittels Fälschung von Geschäftsunterlagen vertuscht haben soll

Der Prozess soll sechs bis acht Wochen dauern, das Urteil also deutlich vor der Präsidentschaftswahl im November fallen, bei der Trump in einer Neuauflage des Duells von 2020 gegen seinen Amtsnachfolger Joe Biden kandidieren will. (dpa, AFP, Tsp)

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