zum Hauptinhalt
Der Petersplatz während des Angelusgebetes von Papst Franziskus.

© dpa/Andrew Medichini

Nach Vergleich mit russischem Angriffskrieg: Israel entsetzt von Antisemitismus bei Rede im Vatikan

Eine kämpferische Pro-Palästina-Rede bei einem Treffen im Vatikan sorgt für massiven diplomatischen Ärger. Die Botschaft Israels beim Heiligen Stuhl spricht von „flagrantem Antisemitismus“.

Die israelische Botschaft beim Heiligen Stuhl hat scharf gegen eine Rede protestiert, die am Samstagabend im Vatikan gehalten wurde. Im Netzwerk X verbreitete die diplomatische Vertretung am Montag eine Presseerklärung, in der es heißt, man sei „indigniert und entsetzt, dass (...) der Ort von einer flagranten antisemitischen Rede beschmutzt wurde.“

Die Botschaft fährt fort: „In einem Kontext, in dem es mutmaßlich darum ging, über Frieden zu sprechen, um eine menschlichere Welt zu schaffen, wurde es gestattet, dass eine Rede voller Lügen gehalten wurde.“

Man sei „verbittert, dass eine solche Rede gehalten wurde, ohne dass irgendjemand die moralische Pflicht verspürte, einzuschreiten, um diese Schande zu stoppen.“ Abschließend betont die Botschaft: „Dies ist ein erneutes Anzeichen dafür, wie sehr weiterhin Antisemitismus und Vorurteile gegen Juden lebendig sind.“

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Bei einer Veranstaltung der vatikanischen Stiftung „Fratelli tutti“ in der Vorhalle des Petersdoms hatte am Samstagabend die jemenitische Friedensnobelpreisträgerin Tawakkol Karman in einem Redebeitrag Israel vorgeworfen, „einen Genozid und eine ethnische Säuberung gegen das palästinensische Volk in Gaza“ zu betreiben.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Ausdrücklich verglich Karman Israels Vorgehen in Gaza mit den Angriffen der russischen Armee in der Ukraine. Sie sagte: „Warum werden täglich palästinensische Frauen und Kinder in Gaza als Folge der israelischen Besatzung getötet? Warum werden Frauen und Kinder in der Ukraine als Folge der russischen Besatzung getötet?“

Karmans kämpferisch vorgetragener Redebeitrag wurde mehrfach von Applaus unterbrochen. Weder die Moderatorin noch der Gastgeber intervenierte.

An der Veranstaltung am Samstagabend in der Vorhalle des Petersdoms nahmen einige hundert Menschen teil, darunter Kardinal Mauro Gambetti als Gastgeber und Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri. Papst Franzikus selbst nahm an einem anderen Treffen der zweitägigen Veranstaltung teil, war aber beim Abschluss-Event am Samstagabend nicht anwesend. (KNA)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false