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Meinung: Matthies meint: Was Männer fertig macht

Die Älteren unter uns werden noch jene einfache Lebensregel kennen, die besagt, man solle trinken, wenn man Durst hat: Wasser, Bier, Brause, irgendwas, wonach der Körper ruft. Das hat sich seit einiger Zeit fundamental geändert: An allen Ecken werden wir aufgefordert, auch ohne den Ruf des Körpers zu trinken, zwei Liter am Tag, mindestens.

Die Älteren unter uns werden noch jene einfache Lebensregel kennen, die besagt, man solle trinken, wenn man Durst hat: Wasser, Bier, Brause, irgendwas, wonach der Körper ruft. Das hat sich seit einiger Zeit fundamental geändert: An allen Ecken werden wir aufgefordert, auch ohne den Ruf des Körpers zu trinken, zwei Liter am Tag, mindestens. Zeitgleich wuchsen in allen Büros, Behörden und Ladengeschäften der Republik seltsame Geräte aus dem Boden, die wundermildes, angeblich superreines und aus dem Herzen der Natur entlaufenes Wasser enthalten, so, als gäbe es nicht schon genügend Wasserhähne um uns herum. Irgendwas musste dahinter stecken, das begriffen alle, die es mit den zwei Litern mal versucht haben und dann praktisch den gesamten Arbeitstag auf dem Klo verbrachten. Dankenswerterweise hat Ministerpräsidentin Heide Simonis das Kartell des Schweigens jetzt gelüftet: Um in der Männerwelt bestehen zu können, habe ihr ihre belastbare Blase sehr geholfen: "Ich kann stundenlang am Tisch sitzen, bis das Ergebnis in der Scheune ist. Das macht Männer fertig." Wir begreifen: Eine ungeheure feministische Intrige, die natürlich nur funktioniert, wenn die Männer auch richtig trinken. Deshalb all das Wasser! Wir werden den neuen Berliner Frauensenator im Auge behalten: Wird er öffentlich Wasser predigen - und es am Ende auch noch trinken?

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