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1.-Mai-Demonstration: 600 Festnahmen in Istanbul

Mit Tränengas, Schlagstöcken und Warnschüssen ist die Polizei in Istanbul gegen linke Gruppen und Gewerkschafter vorgegangen. Die Demonstration auf dem Taksim-Platz im europäischen Stadtzentrum fand ohne Genehmigung statt.

Istanbul - Bei der Polizei-Aktion wurden nach Angaben von Provinzgouverneur Muammar Güler in der Nähe des hermetisch abgeriegelten Platzes etwa 600 Demonstranten festgenommen. Sie hatten mit dem Marsch an den 30. Jahrestag des "blutigen" 1. Mai erinnern wollen, bei dem 1977 auf dem Taksim-Platz 36 Menschen getötet worden waren.

Insgesamt hatten die Behörden mehr als 17.000 Polizisten aufgeboten, um das Demonstrationsverbot im europäischen Teil der 12-Millionen-Stadt durchzusetzen. Der Verkehr kam wegen der starken Sicherheitsvorkehrungen weitgehend zum Erliegen. Der Forderung des linken Gewerkschaftsbundes DISK, erstmals nach 30 Jahren wieder auf dem Taksim-Platz zu demonstrieren, gaben die Behörden erst am späten Vormittag - nach den Zusammenstößen mit den Demonstranten - nach. Flankiert von Polizisten wurde dann eine Gruppe von etwa 1000 Gewerkschaftern auf den hermetisch abgeriegelten Platz gelassen.

Unbekannte hatten dort 1977 auf Demonstranten einer Mai-Kundgebung geschossen. Bei der anschließenden Panik wurden zahlreiche Menschen zu Tode getrampelt. Insgesamt starben dabei 36 Menschen. (tso/dpa)

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