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Politik: Israel lässt Vorposten jüdischer Siedler räumen In Hebron gibt Armee Suche nach eingeschlossenen Palästinensern auf

Tel Aviv. Der israelische Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser will einen kleinen Teil der illegal errichteten Außenposten von jüdischen Siedlungen im Westjordanland räumen lassen.

Tel Aviv. Der israelische Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser will einen kleinen Teil der illegal errichteten Außenposten von jüdischen Siedlungen im Westjordanland räumen lassen. Von einem allgemeinen Siedlungsstopp kann aber keine Rede sein. Ben-Elieser kündigte an, dass die beanstandeten Außenposten entweder freiwillig oder mit militärisch-polizeilicher Hilfe zu räumen seien. Aus Ben-Eliesers Ministerium hieß es, dass sich einige Siedler schon bereit erklärt hätten, am Sonntag zehn Außenposten zu räumen. Aus dem Siedlerrat wurde das dementiert: „Dies ist nicht der Zeitpunkt, um Siedlungen zu gefährden“. Auch von dem von Vizeverteidigungsministerin Dalia Rabin-Pelossof angekündigten Vorhaben, in den kommenden Tagen zehn weitere Posten aufzugegeben, wussten die Behörden nichts. Kritiker behaupten, Ben-Elieser wolle sich mit dem Vorstoß auf dem bevorstehenden Parteitag der Arbeitspartei profilieren.

Laut der „Frieden jetzt“-Bewegung sind allein seit der Wahl Ariel Scharons zum Regierungschef 44 illegale Außenposten bestehender Siedlungen errichtet worden. Die Bezeichnung Außenposten sei allerdings irreführend, handle es sich doch de facto um ganz neue Siedlungen mit eigener Infrastruktur, die zum Teil weit von ihren angeblichen Muttersiedlungen entfernt liegen.

Derweil hat die israelische Armee am Sonntag ihre Suche nach eventuellen Opfern im gesprengten Hauptquartier der Palästinenserbehörde und der Sicherheitskräfte in Hebron eingestellt, ohne dass auch nur eine einzige Leiche gefunden wurde. Die Armee vermutet nun, dass die Bewaffneten durch unterirdische Gänge geflüchtet sind. Die neue Militäraktion der Israelis wird sicher kein Ende finden, solange es noch Bombenanschläge gibt wie den vom Sonntag auf eine Bahnlinie nördlich der Stadt Lod. Getötet wurde diesmal niemand, über die Zahl der Verletzten gab es widersprüchliche Angaben. Charles A. Landsmann

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