zum Hauptinhalt

Politik: Kampf gegen Terror: FBI-Verstärkung für deutsche Ermittler

Die Bundesanwaltschaft hat Vermutungen, die Terroranschläge in den USA seien von Deutschland aus geplant worden, am Montag in Karlsruhe am Montag als Spekulation bezeichnet. Die Behörde bestätigt allerdings, dass inzwischen mehr als zehn FBI-Beamte in Deutschland eingetroffen sind und mit der 350-köpfigen Gruppe des Bundeskriminalamtes (BKA) zusammen arbeiten.

Die Bundesanwaltschaft hat Vermutungen, die Terroranschläge in den USA seien von Deutschland aus geplant worden, am Montag in Karlsruhe am Montag als Spekulation bezeichnet. Die Behörde bestätigt allerdings, dass inzwischen mehr als zehn FBI-Beamte in Deutschland eingetroffen sind und mit der 350-köpfigen Gruppe des Bundeskriminalamtes (BKA) zusammen arbeiten. Die Zahl der FBI-Beamten hat sich damit in der vergangenen Wochen mehr als verdoppelt.

Zum Thema Online Spezial: Terror gegen Amerika Militärische Reaktionen: Die Vorbereitungen auf einen Gegenschlag Osama bin Laden: Amerikas Staatsfeind Nummer 1 Fahndung: Der Stand der Ermittlungen Fotos: Die Ereignisse seit dem 11. September in Bildern Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass die Terroranschläge in den USA über Jahre hinweg geplant wurden. Tatsache ist, dass sich die Selbstmordattentäter Mohamed Atta, Marwan al Shehhi und Ziad Jarrah, die sich in den Flugzeugen in New York und Pennsylvania befanden, schon vor mehr als einem Jahr aus Hamburg absetzten. Atta und al Shehhi machten ihre Flugscheine in der selben Flugschule in Venice (Florida), Jarrah besuchte von Juni 2000 an verschiedene Flugschulen in Florida. Die mit Haftbefehl gesuchten Said Bahaji (26) und Ramzi Mohamed Binalshibh (29) setzen sich dagegen erst unmittelbar vor den Anschlägen aus Deutschland ab. Bahaji nach den bisherigen Erkenntnissen im September 2001, Binalshibh wurde zuletzt im August 2001 in Hamburg gesehen.

Das Bundeskriminalamt geht unterdessen 7100 Hinweisen nach, die sich auch auf mutmaßliche islamisch-fundamentalistische Terroristen in Wiesbaden und eine andere bisher nicht näher beschriebene zweite mutmaßliche Gruppe in Hamburg beziehen.

Gegen die am Donnerstag vergangener Woche in Wiesbaden festgenommenen Männer, bezieht sich der Haftbefehl bisher lediglich auf illegalen Waffenbesitz und Urkundenfälschung, nicht jedoch auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Eine entsprechende Erweiterung des Haftbefehls ist noch nicht beantragt. Ob die Drei eine terroristische Vereinigung bildeten, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Bei ausreichendem Tatverdacht ist damit zu rechnen, dass die Bundesanwaltschaft den Haftbefehl auch wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung beantragt.

Nach Auskunft der Bundesanwaltschaft gab es bezüglich der drei Wiesbadener Verdächtigen und der zweiten Hamburger Gruppe keine neuen Ermittlungsergebnisse. Jedenfalls wurden keine mitgeteilt. Berichte des "Stern", wonach die Polizei einen weiteren Kontaktmann des Selbstmordattentäters Atta im Visier hat, wurden nicht bestätigt. Laut Bundesanwaltschaft wurde gegen den Kontaktmann, einen 27-jährigen Marokkaner, bisher kein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der Mann studierte ebenfalls an der Universität Hamburg-Harburg Elektrotechnik und überwies laut "Stern" Geld an Atta und den gesuchten Binalshibh. Er gab selbst zu, die Selbstmordattentäter gekannt, sie aber seit zwei Jahren nicht mehr gesehen zu haben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false