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Politik: Moscheestreit: Giordano legt nach

Köln/Berlin - Im Streit um den Neubau einer Kölner Moschee hat der in Köln lebende Schriftsteller Ralph Giordano neue heftige Vorwürfe gegen Muslime und muslimische Verbände erhoben. Sein Aufruf gegen die Moschee habe ihm „schwere Morddrohungen eingebracht“, schreibt Giordano in einer Erklärung, die dem Tagesspiegel vorliegt.

Köln/Berlin - Im Streit um den Neubau einer Kölner Moschee hat der in Köln lebende Schriftsteller Ralph Giordano neue heftige Vorwürfe gegen Muslime und muslimische Verbände erhoben. Sein Aufruf gegen die Moschee habe ihm „schwere Morddrohungen eingebracht“, schreibt Giordano in einer Erklärung, die dem Tagesspiegel vorliegt. Er werde sich aber „weiterhin tabulos wenden gegen alle grundgesetzwidrigen und damit integrationsfeindlichen Verhältnisse und Zustände innerhalb der muslimischen Minderheit“. Ein „Ungeist“ lege die Meinungsfreiheit so aus, dass man nur soweit frei reden dürfe, dass dies der Scharia nicht widerlaufe. „Die Scharia, das Gesetz des Islam, ist notorisch grundgesetzwidrig“, schreibt Giordano. „Ich will sagen dürfen, dass ich auf deutschen Straßen weder Burka-Trägerinnen noch Tschador-Verhüllten begegnen will, so wenig wie Muezzim-Rufe von haushohen Minaretten hören.“ Giordano attackiert auch „xenophile Anwälte aus der linksliberalen Ecke wie Hans-Christian Ströbele und Claudia Roth“. Sie seien „gnadenlose Verneiner berechtigter Eigeninteressen der Mehrheitsgesellschaft“ und „im Auge zu behalten“.

Der rechtsextreme Verein „Pro Köln“, der die Moschee verhindern will, hat inzwischen eine einstweilige Verfügung gegen Giordano beantragt, weil er erklärt hatte, dessen Anhänger würden ihn „in die Gaskammer stecken, wenn sie könnten“. Giordano entstammt einer jüdischen Familie und überlebte den Holocaust. Er war in die Kritik geraten, nachdem „Pro Köln“ seine Worte gegen die Moschee zustimmend zitiert hatte. ade

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