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Horn von Afrika: Somalischer Präsident fordert Friedenstruppe

Der somalische Präsident Yusuf hofft auf den baldigen Einsatz einer internationalen Friedenstruppe in seinem Land. Die Machtübernahme in Mogadischu biete eine Chance, den seit 16 Jahren andauernden Konflikt zu beenden.

Nairobi/Mogadischu - Die Staatssekretärin für afrikanische Angelegenheiten im US- Außenministerium Jendayi Frazer sprach sich ebenfalls für die baldige Entsendung einer Friedenstruppe aus. "Wir wollen kein Machtvakuum in Somalia", betonte Frazer. Bis Ende Januar sollten die ersten Truppen entsandt sein. Uganda hatte sich bereit erklärt, 2000 Soldaten zu stellen. Die EU will sich beim Einsatz von Soldaten in einer Somalia- Friedenstruppe zurückhalten.

Unterdessen bezeichnete der zweite Mann an der Spitze des Terrornetzes Al Qaida, Eiman al-Sawahiri, Somalia als "neues Schlachtfeld". Eine Sawahiri zugeschriebene Stimme sprach in einer Internet-Botschaft von einem Krieg, den die USA gegen den Islam und gegen Muslime führten und warf den Vereinten Nationen vor, sich in den Somalia-Konflikt einzumischen. Die UN habe sich geweigert, äthiopische Soldaten zum Rückzug aus Somalia aufzufordern. Die Echtheit der Aufzeichnung konnte zunächst nicht festgestellt werden.

Zunehmende Gewalt in Mogadischu

In Mogadischu spitzte sich die Lage weiter zu. Bei einem Anschlag mit einer Handgranate auf äthiopische Soldaten wurde ein Mensch getötet. Die Äthiopier hätten auf die Angreifer geschossen, meldete die Nachrichtenagentur SomaliNet. Einwohner aus Mogadischu berichteten von zunehmender Gewalt. Von den Islamisten vertriebene Clanchefs seien in die Stadt zurückgekehrt und hätten erneut Straßensperren zwischen einzelnen Stadtvierteln errichtet, um mit Waffengewalt "Wegezoll" zu verlangen. Nach Ablauf eines nahezu wirkungslosen Aufrufs der Übergangsregierung zur Waffenabgabe kündigte Ministerpräsident Ali Gedi die gewaltsame Entwaffnung an.

Kenia hat unterdessen Kritik der Vereinten Nationen zurückgewiesen, hunderten somalischen Flüchtlingen die Einreise verweigert zu haben. "Es gibt keine Gefechte in Mogadischu oder Kismayo", sagte Außenminister Raphael Tuju.

Die somalische Übergangsregierung hatte erst in der vergangenen Woche mit Hilfe äthiopischer Truppen die Kontrolle über die Hauptstadt Mogadischu übernommen, in der seit Juni die Union der Islamischen Gerichte an der Macht war. Die USA hatten mehrfach Sorge geäußert, dass die Islamisten Somalia zu einem Zufluchtsort für Terroristen machen könnten. (tso/dpa)

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