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Brandenburg: Acker und Wiesen für Flugplatz

Bodenverwertungsgesellschaft verkaufte 340 Hektar für Ausbau des Flughafens Berlin-Schönefeld

Bodenverwertungsgesellschaft verkaufte 340 Hektar für Ausbau des Flughafens Berlin-Schönefeld Berlin/Brandenburg – Die BVVG hat aus ihrem Flächenbestand rund 340 Hektar bislang überwiegend landwirtschaftlich genutzter Flächen an die Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH (FBS) verkauft. Sie dienen dem Ausbau des geplanten Airports Berlin Brandenburg International (BBI). Der Kaufvertrag wurde bereits am 23. Dezember 2004 notariell beurkundet, teilte der Chef der für die Privatisierung ehemals volkseigener Flächen in Ostdeutschland zuständige Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG), Wolfgang Horstmann, am Freitag in Berlin bei der Vorstellung des BVVG-Jahresergebnisses 2004 mit. Die aus insgesamt 241 Flurstücken in den Gemarkungen Diepensee, Rotberg, Schönefeld, Selchow, Waltersdorf und Waßmannsdorf bestehenden Verkaufsflächen dienen der Entwicklung und dem Ausbau eines international leistungsfähigen Airports südöstlich der Hauptstadt. Der Flächenverkauf sei durch den Planfeststellungsbeschluss vom 13. August 2004 des Ministeriums für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr des Landes Brandenburg möglich geworden. Die Ermittlung des Kaufpreises, in dem auch Altlasten berücksichtigt sind, erfolgt laut BVVG auf der Basis eines von Sachverständigen erstellten „Konsensgutachtens“, dem die größten FBS-Flächeneigentümer Bund, Brandenburg und Berlin zugestimmt haben. Über die Höhe des Kaufpreises wurden keine Angaben gemacht. Die BVVG hob hervor, dass sie in den Jahren 1995 bis 2004 einen ähnlichen Verkauf durchgeführt habe. Sie veräußerte 183 Hektar für die Erweiterung des Flughafens Leipzig/Halle. Die Privatisierung der land- und forstwirtschaftlichen Flächen sei im letzten Jahr langsamer vorangekommen als geplant. In Brandenburg wurden knapp 10 000 Hektar Acker- und Grünland sowie 11 500 Hektar Wald veräußert. Mehr als 200 000 Hektar seien noch verpachtet, rund 50 000 Hektar Waldflächen zu privatisieren. Als Grund für die nicht erfüllten Verkaufs-Erwartungen nannte Horstmann die Tatsache, dass viele Pächter ihre Kaufoptionen nicht einlösten. Statt dessen zögen sie Investitionen in technische Ausstattung vor. Zudem habe die BVVG die meisten ihrer großen Waldflächen bereits veräußert. Größere Filetstückchen gebe es nur noch im Agrarbereich. Die kleineren Waldflächen aber ließen sich nicht so gut verkaufen. Ostdeutschlandweit hat die BVVG im letzten Jahr rund 102 000 Hektar Acker-, Grünland und Wald privatisiert. Trotz der niedrigeren Verkaufsrate sprach Horstmann von einem „überaus erfolgreichen Jahr“. Die BVVG konnte ihre finanziellen Ziele sogar übererfüllen: Durch höhere Preise nahm sie 275 Millionen Euro ein – 13 Millionen mehr als erwartet. Im Durchschnitt verkaufte die Gesellschaft landwirtschaftliche Flächen zu einem Marktpreis von 4142 Euro je Hektar, bei forstwirtschaftlichen Flächen von 2000 Euro. Bei Verkäufen nach dem Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz (EALG), vor allem an Langzeitpächter, lag der Preis hingegen deutlich darunter.maha

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