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Sondersitzung Aufsichtsrat: BER-Affäre: Mehdorn setzt Taskforce ein

Wegen der Korruptions-Affäre am BER wächst der Druck auf Flughafenchef Hartmut Mehdorn.

Berlin -  Vor der Sondersitzung des Aufsichtsrates, der am heutigen Montag in Berlin über mögliche Konsequenzen für Eröffnungstermin und Kosten am Pannenflughafen berät, sagte Brandenburgs Finanzminister Christian Görke (Linke) den PNN: „Ich will Klarheit: Wo steht das Projekt und wie sieht die künftige Finanzierung aus?“ Es müssten „endlich alle belastbaren Fakten auf den Tisch.“

Unterdessen hat Mehdorn eine Taskforce eingesetzt, die alle Auftragsvergaben unter Großmann untersuchen soll. Er rechnet infolge des Falls aber nicht mit neuen Verzögerungen. Wie berichtet soll Großmann versucht haben, im Gegenzug für den Zuschlag eines Millionenauftrags an ein Ingenieurbüro eine halbe Million Euro Bestechungsgeld abzuzweigen.

Unterdessen gibt es neue Vorwürfe. Laut RBB-Abendschau prüfen in Brandenburg Staatsanwaltschaften seit März eine anonyme Anzeige, nach der Großmann einen vergebenen Planungsauftrag erneut ausgeschrieben haben soll, um ein anderes Büro ins Spiel zu bringen. Eine zentrale Frage für den Aufsichtsrat ist, warum Großmann als Berater über Aufträge in Millionenhöhe verfügen konnte, die zudem ausgeschrieben hätten werden müssen. Es gibt Aufsichtsräte, die die Vergabepraxis des Flughafens statt von der Innenrevision von einer externen Wirtschaftsprüfgesellschaft unter die Lupe nehmen lassen wollen.

Nach PNN-Informationen will Mehdorn bislang den BER 2015 fertigstellen und dann nach einer sechsmonatigen Testphase 2016 eröffnen. Eine Bestätigung dafür gibt es nicht. Das Geld reicht allerdings nur bis Ende 2014/2015. Den neuen Kapitalbedarf bezifferte er zuletzt auf 1,1 Milliarden Euro, die allerdings die EU genehmigen müsste.

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