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Brandenburg: Momente des Innehaltens

Berlin trauerte um Flutopfer in Südasien 52 Hauptstädter werden noch vermisst

Berlin trauerte um Flutopfer in Südasien 52 Hauptstädter werden noch vermisst Die deutsche Hauptstadt hat am Mittwoch schweigend der Opfer der verheerenden Flutkatastrophe in Südasien gedacht. Zum Zeichen der Trauer um die Toten stand um 12 Uhr in Schulen, Universitäten, Kaufhäusern und Unternehmen, auf Bahnhöfen und Flughäfen das Leben still. Auch Busse und Bahnen unterbrachen ihre Fahrt. In vielen Kirchen läuteten die Glocken. Die Aktion war Teil eines europaweiten Gedenkens, zu dem die Europäische Union (EU) aufgerufen hatte. Nach jüngstem Stand werden offiziell noch 52 Berliner vermisst. Bislang haben sich 316 Rückkehrer aus den Krisenregionen bei der Berliner Polizei gemeldet. Es wurden 93 Anzeigen aufgegeben, in 41 Fällen konnte das Schicksal der Menschen geklärt werden. Über Todesopfer aus der Hauptstadt ist noch nichts bekannt. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und seine Mitarbeiter versammelten sich am Mittag vor dem Roten Rathaus zum gemeinsamen Gedenken. Auch in den Senatsverwaltungen, im Abgeordnetenhaus und öffentlichen Einrichtungen hielten die Beschäftigten für einige Minuten schweigend inne. Selbst Prozesse wurden unterbrochen. Justizmitarbeiter legten in der Haupthalle des Landgerichts einen Moment der Besinnung ein. Rund 600 Schüler und Lehrer des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Lichtenberg drückten mit Schweigeminuten ihre Anteilnahme aus. Busse, Straßen- und U-Bahnen legten auf Bahnhöfen und an Haltestellen einen längeren Stopp ein. Die Fahrgäste seien über Lautsprecher informiert worden, Probleme habe es nicht gegeben, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Auf den Berliner Flughäfen wurde für eine Minute die Abfertigung von Maschinen und Passagieren eingestellt. Die Geschäftsführung hatte nach Angaben eines Unternehmenssprechers bereits am Vortag 50 000 Euro für die Versorgung der Überlebenden in der Katastrophenregion bereitgestellt. Rund um die Gedächtniskirche in Charlottenburg, in der sich wie in anderen Gotteshäusern Gläubige zu einer Andacht im Zeichen des Gedenkens versammelt hatten, kam der Verkehr zum Erliegen. Autofahrer stiegen kurzzeitig aus ihren Fahrzeugen aus. Unterdessen bekundeten Berliner Prominente bei Veranstaltungen Geld für Hilfsorganisationen zu sammeln. ddp

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