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Brandenburg: Organspende: Brandenburg ist reines Lieferland

Zusammenarbeit mit Krankenhäusern hat sich stetig verbessert

Zusammenarbeit mit Krankenhäusern hat sich stetig verbessert Potsdam (dpa/PNN). Die Zahl der Organspender ist in Brandenburg im vergangenen Jahr leicht angestiegen. Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) wurden 44 Menschen nach ihrem Tod Organe entnommen, das sind 6 Spender mehr als im Jahr 2002. Mit rund 17 Spendern pro Million Einwohner liege das Land damit deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 13 Spendern pro Million Einwohner. Laut Sozialministerium ist Brandenburg ein reines Lieferland, Transplantationen werden nicht durchgeführt. Vor allem die Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern habe sich in den vergangenen Jahren stetig verbessert, sagte Claus Wesslau, Geschäftsführender Arzt der DSO in Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Im Vergleich mit anderen Regionen könne man sehr zufrieden sein – „obwohl man mit der Spenderzahl ja eigentlich nie richtig zufrieden sein kann“, so Wesslau. Auch was den Organspendeausweis betreffe, könnten die Zahlen durchaus besser sein. „Bei Umfragen ist die Zustimmung zur Spende immer groß. Von den Verstorbenen, die für eine Spende in Frage kommen, haben aber nur drei Prozent einen Ausweis“, sagte Wesslau. Die Angehörigen könnten dann meist nur Mutmaßungen über den Willen des Verstorbenen anstellen. Die Entscheidung, keine Transplantationszentren in Brandenburg aufzubauen, sei schon Anfang der 90er Jahre gefallen, betonte die Sprecherin des Sozialministeriums, Claudia Szczes. In der Krankenhausplanung des Landes sei die Zusammenarbeit mit den Zentren in Berlin seitdem festgeschrieben. Effektive Transplantationsmedizin funktioniere ohnehin nur über die Landesgrenzen hinweg. Auch Dieter Borchmann, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft, betonte, es sei nicht nötig, Transplantationszentren in Brandenburg zu errichten: „Die Hochleistungsmedizin ist ja schon da.“ Die Spende sei dagegen umso besser organisiert. Sowohl bei der Betreuung der Krankenhäuser als auch bei der Information und Aufklärung der Bevölkerung leiste die DSO seit Jahren gute Arbeit, sagte Borchmann. Auf den guten Ergebnissen dürfe sich das Land jetzt aber keineswegs ausruhen. Die DSO plant, das Thema Organspende auch im Schulunterricht zu etablieren, um Schüler und deren Familien zu sensibilisieren. Dies sei der einzige Weg, die Zahl derer, die eine Organspende ablehnen, dauerhaft zu senken. Weiteres im Internet: http://www.dso.de http://www.lkb-online.de

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