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Landeshauptstadt: Appell für Elfleinhöfe

Studierende der Uni stimmen über Beitragserhöhung für das Kulturzentrum ab

Studierende der Uni stimmen über Beitragserhöhung für das Kulturzentrum ab Mit einem eindringlichen Appell bat der Rektor der Universität Potsdam gestern auf einer Vollversammlung die Studierenden, für die Finanzierung des Studentenkulturzentrums über ihren Beiträgen zu stimmen. Das Kulturzentrum Elfleinhöfe, dessen Ausbau nun starten kann, ist darauf angewiesen, dass die Studierenden pro Semester drei Euro für den Betrieb zahlen. „Drei Euro ist eine halbe Kinokarte, das sollte Ihnen diese einmalige Einrichtung Wert sein,“ so Loschelder. Die Fördermittel stünden jetzt bereit: „Das dürfen Sie nicht verspielen“. Der Verein zur Errichtung des studentischen Kulturzentrums in den Elfleinhöfen hat nach eigenen Worten „mit Entsetzen“wahr genommen, dass kurz vor der Realisierung des Projektes in der Potsdamer Innenstadt die Finanzierung in Frage gestellt werde. Die Diskussion war entbrannt, als fünf Fachschaftsräte die Frage aufgeworfen hatten, ob die Studierendenschaft bereit ist, die Beitragserhöhung von rund drei Euro für das Zentrum zu tragen. In einer Urabstimmung vom 19. bis 22. Januar werden die Studierenden der Uni nun darüber und über einen Vertrag des AStA mit der Uni zur Einführung der digitalen Chipkarte abstimmen (siehe auch www.asta.uni-potsdam.de). Seit 1996 haben sich die Vertreter der Studierenden konsequent für das Kulturzentrum eingesetzt, um das studentische Leben von den peripheren Standorten in die Innenstadt zu holen. Erst im vergangenen Jahr kam es zum Tauziehen um Fördermittel des Landes; schließlich konnte für das Vorhaben aber grünes Licht gegeben werden. Die Beitragserhöhung wird nun für einen eigenen Haushalt des Kulturzentrums nötig, aus dem langfristig gesichert Miete, Personal, Veranstaltungen sowie die Ausstattung finanziert werden soll. Der bestehende Haushalt der Studierendenschaft kann dies laut eines Gutachtens nicht leisten. Schon im März vergangenen Jahres hatte sich das Studierendenparlament darauf festgelegt, das Kulturzentrum aus dem Studierendenhaushalt zu finanzieren. Sollte sich die Studierendenschaft nun plötzlich gegen die Mehrkosten für das Kulturzentrum aussprechen, befürchtet der Verein das Scheitern des Projektes. Nachdem man nach jahrelangen Verhandlungen im vergangenen Jahr einen Durchbruch erreicht hat, stehe jetzt wieder alles auf der Kippe. „Nun muss die Studierendenschaft auch finanziell zu diesem Projekt stehen, wie sie es immer lautstark vom Land gefordert hat“, sagte Sabine Merkel vom Verein. Das Kulturzentrum sei ein wesentlicher Schritt in Richtung Studierendenstadt Potsdam. „Wer in Potsdam studiert, sollte sich der vielfältigen Möglichkeiten eines studentischen Kulturzentrums bewusst sein“, so Sabine Merkel. „Nicht nur, weil es endlich studentisches Leben in die Innenstadt bringt, sondern auch, weil wir damit eine studentische Botschaft etablieren, die unseren hochschulpolitischen Forderungen viel mehr Gewicht verleihen wird.“ SPD-Bundestagabgeordnete Andrea Wicklein ist zuversichtlich, dass die Studierenden für den innerstädtischen Treffpunkt stimmen werden. Die Uni der Landeshauptstadt mit rund 16 000 Studierenden an vier dezentralen Standorten benötige dringend ein „zentral gelegenes Domizil“. Die einmalige Chance, die Elfleinhöfe mit den nötigen Fördermitteln nun errichten zu können, sollte nicht leichtfertig vergeben werden, mahnte Wicklein. Auch der zuständige Referent des Studierendenausschuss AStA, Jürgen Stelter, gibt zu bedenken: „Wer nach all den Jahren der politischen Arbeit zum Kulturzentrum die Diskussion auf die drei Euro reduziert, der blendet aus, welche Bedeutung dieses Projekt für die Studierendenschaft, die Universität und die Stadt erlangt hat.“ J. Kixmüller

J. Kixmüller

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