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Landeshauptstadt: Damit Frauen sich trauen

Kostenloses Politik-Seminar für Potsdamerinnen an der VHS

Kostenloses Politik-Seminar für Potsdamerinnen an der VHS „Politik ist interessanter, als Sie denken“ – das will die Volkshochschule (VHS) den Potsdamer Frauen mit einer neuen Seminarreihe beweisen. „Mehr Frauen für unsere Stadt“ heißt sie und soll die Potsdamerinnen motivieren, sich politisch zu engagieren. Vier Kurs-Bausteine sind darauf ausgerichtet, den maximal 15 Teilnehmerinnen theoretisches Wissen und praktischen Erfahrungsaustausch zu vermitteln. Organisiert wird die Seminarreihe gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung, die auch einen finanziellen Beitrag leistet, und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt – die Teilnahme ist für alle Frauen kostenlos. „Wir wollen den Frauen damit etwas anderes bieten als Bildungs- und Kreativkurse“, erklärte gestern Susanne Herrmann, Programmbereichsleiterin der VHS. Die inhaltliche Gestaltung von „Mehr Frauen für unsere Stadt“ hat federführend Dörte Doering übernommen. Die jetzt eigentlich im Ruhestand befindliche Pädagogin kann dabei auf ihre langjährige Erfahrung als Verantwortliche für Frauenbildung eines Berliner Frauenverbands zurückgreifen, außerdem war sie lange Jahre in der Berliner FDP aktiv. „Wir sind von der Wiege bis zur Bahre von Politik umgeben, doch die Entscheidungen treffen andere“, sagt Doering. Das könne man nur ändern, in dem man selbst aktiv werde. „Frauen haben da oft ein gewisses Defizit: Sie würden gerne, aber sie trauen sich nicht.“ Genau dies will die VHS-Reihe ändern. Zunächst wird im ersten Kurs-Baustein über die Lage von Frauen in Potsdam und in der Politik informiert, zudem bekommen die Teilnehmerinnen erklärt, wie die Kommune Potsdam funktioniert. Im zweiten Baustein ist ein sorgfältig vor- und nachbereiteter Besuch der Stadtverordnetenversammlung geplant, außerdem soll mit politisch tätigen Frauen aus Parteien, Ehrenämtern, Schulen, Kirchen und Kulturinstitutionen gesprochen werden. „Die Frauen werden über ihre Erfahrungen und Positionen sprechen und sagen, wie sie dort hingekommen sind“, so Doering. Damit das erlangte Wissen gleich angewandt werden kann, soll im Kurs ein politischer Konflikt der jüngeren Vergangenheit – die einst geplante Schließung des „Treffpunkt Freizeit“ – untersucht werden. Zum Schluss wird ein Wahrnehmungstraining der Diplom-Psychologin Edith Schütte angeboten, und um von der Theorie in die Praxis zu kommen, will Dörte Doering mit jeder Frau, die sich nach dem Kurs tatsächlich engagieren möchte, die ersten Schritte in die politische Arbeit planen. Mitten in der „politischen Arbeit“ steckt seit Anfang Januar Potsdams neue amtierende Gleichstellungsbeauftragte Cornelia Pilz. Die 44-Jährige hat zunächst bis zu den Landtagswahlen im September den Posten von Susanne Melior übernommen. Neben der VHS-Reihe organisiert sie die Frauenwoche und plant, mit der Verwaltung eine Dienstvereinbarung zu Mobbing und sexueller Belästigung abzuschließen. „Das geschieht prophylaktisch damit klar ist, wie der Arbeitgeber sich in einem solchen Fall verhalten muss“, so Pilz. Sabine Schicketanz Ein Infoabend zur Reihe „Mehr Frauen für unsere Stadt“ findet am Freitag, dem 30. Januar, ab 17 Uhr in der Volkshochschule, Dortustraße 37, statt.

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