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Landeshauptstadt: Das beste Signal

ATLAS Von Michael Erbach Der Schritt der evangelischen Kirche, den Wiederaufbau der Garnisonkirche in die eigenen Hände zu nehmen, war längst überfällig. Natürlich hätte die Kirche angesichts des unlösbaren Streits um den Wiederaufbau auch einen anderen Schlussstrich ziehen können – nämlich Verzicht.

ATLAS Von Michael Erbach Der Schritt der evangelischen Kirche, den Wiederaufbau der Garnisonkirche in die eigenen Hände zu nehmen, war längst überfällig. Natürlich hätte die Kirche angesichts des unlösbaren Streits um den Wiederaufbau auch einen anderen Schlussstrich ziehen können – nämlich Verzicht. Ein Einlenken auf die Position des Traditionsvereins Potsdamer Glockenspiel war ohnehin nicht zu erwarten. Die TPG hat zwar bereits 5,7 Millionen Euro für die Wiedererrichtung des Gotteshauses gesammelt, das mit dem „Tag von Potsdam“ – dem Schulterschluss zwischen Nationalsozialismus und Preußentum – traurige Berühmtheit erlangte. Doch die Bedingungen, die der Verein an Gestalt und Nutzungskonzept des Nachbaus stellte, waren nicht annehmbar, hatten auch keinerlei politischen Rückhalt. Doch der Rückzug der Kirche von dem Gedanken des Wiederaufbaus hätte auch den Rückzug von der Verwirklichung eines Internationalen Versöhnungszentrums im Innern bedeutet. Diesen Gesichtsverlust konnte und wollte sich die Potsdamer Kirche nicht leisten. Potsdams SuperintendentBertram Althausen sprach beim Neujahrsempfang der Kirche von der großen Aufgabe, „gemeinsam für mehr Frieden in der Welt, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung auf dem Erdball“ einzutreten. Der Entschluss, den Wiederaufbau der Garnisonkirche in eigene Hände zu nehmen und mit Versöhnungszentrum zu verwirklichen, ist dafür das beste Signal.

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