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Sport: Der Buchstabe „B“

Handball-Regionalligist 1. VfL Potsdam hatte eine bewegte erste Halbserie

Handball-Regionalligist 1. VfL Potsdam hatte eine bewegte erste Halbserie Von Marc Thiele Seit Anfang der Woche ist auch für die Regionalliga-Handballer des 1. VfL Potsdam die Zeit des weihnachtlichen Müßiggangs vorbei. Zwei trainingsfreie Wochen sind zu Ende gegangen. Ebenso viel Zeit bleibt der Mannschaft noch, ehe die Potsdamer, aktuell Tabellen-Neunter mit 14:16 Punkten, am 16. Januar mit einem Heimspiel gegen den HSC 2000 Coburg in die Rückrunde starten. Hinter der Mannschaft und ihren Trainern liegt eine Halbserie, die bewegt war wie keine zweite und die vielen Beteiligten manch schlaflose Nacht beschert hat. Bereits mit dem ersten Spieltag begann für die VfL-Handballer zunächst ein freier Fall in Richtung Tabellenende. Nach fünf Niederlagen aus den ersten sechs Spielen wurde der 7. Spieltag zum absoluten Tiefpunkt der Hinrunde. Angetreten, den Abwärtstrend endlich zu beenden, setzte es für die Havelstädter nach einer dramatischen 29:30-Heimniederlage gegen den SV Hermsdorf einen weiteren Niederschlag, der die Mannschaft auf den vorletzten Tabellenplatz trudeln ließ. Potsdam wurde nach knapp einem Viertel der Serie bereits als heißer Abstiegskandidat gehandelt und auch Trainer Alexander Haase war längst nicht mehr frei von Zweifeln, ob er denn noch der richtige Mann am Potsdamer Ruder sei. „Es fällt schwer, die Ursache für die vielen Niederlagen eindeutig auszumachen. Fest steht jedoch, dass wir uns durch viele gemeinsame Gespräche von lähmenden Selbstzweifeln und Pessimismus frei machen konnten, denn das Handballspielen hatte die Mannschaft keineswegs verlernt“, meint Haase den Grund für die damalige prekäre Tabellensituation abseits des Spielfeldes und in den Köpfen der Spieler gefunden zu haben. Schon im nächsten Auswärtsspiel beim Tabellenletzten LVB Leipzig konnte die Mannschaft den ersten Beweis antreten, dass sie den Weg zurück in die Erfolgsspur finden würde. Dem 34:28-Erfolg über die Messestädter ließen die Potsdamer dann sogar vier weitere Siege hintereinander folgen. Erst Concordia Staßfurt beendete den Höhenflug der Göran Böhm & Co. „Wie sich die Jungs mit enormer Moral und Teamgeist Platz für Platz nach oben gearbeitet haben, war für mich die Kernleistung der Hinrunde“, ist Potsdams junger Trainer durchaus stolz auf seine Mannschaft. Besonders gern denkt er dabei an die Auftritte im bayrischen Forchheim (33:27) und zuletzt vor heimischem Publikum gegen den LHC Cottbus (40:37) zurück. Der Buchstabe „B“ drückte den vergangenen 15 Partien in besonderem Maße seinen Stempel auf. Enrico Bolduan, Steffen Böhme und die Bank der Potsdamer verdienten sich eine extra Anerkennung des Trainers. Der junge Enrico Bolduan konnte seine Leistung aus der vergangenen Saison eindrucksvoll bestätigen und führt mit 108 Toren die interne Torschützenliste an. Neuzugang Steffen Böhme wusste auf der Kreisläufer-Position hundertprozentig zu überzeugen und entwickelte sich auch im Angriff des VfL zu einem Schlüsselspieler. Besonders zufrieden zeigte sich Alexander Haase mit seiner Ersatzbank, die seiner Einschätzung nach im Verlauf der Hinrunde immer stärker wurde. „Dies ist ein Ergebnis der Arbeit von Uwe Peter mit unserer zweiten Mannschaft, wo sich einige Spieler wichtige Spielpraxis und Selbstvertrauen holen“, sagt Haase, dem die Zusammenarbeit mit der VfL-Regionalliga-Reserve sehr am Herzen liegt. Einige Sorgenfalten zeichnen sich indessen noch immer auf der Stirn des VfL-Trainers ab, denkt er an die Torhüterposition: „Hier erwarte ich eine Leistungssteigerung und konstant gute Leistungen.“ Erfreulich ist aus Potsdamer Sicht die baldige Rückkehr von Stefan Wagner zwischen die Pfosten, der nach einer Operation am Meniskus derzeit für sein Comeback trainiert. Wenn in knapp zwei Wochen der Anpfiff zur Rückrunde erfolgt, hoffen Potsdams Trainer, dass ihre Mannschaft das zuletzt gute Niveau halten und in der überwiegenden Mehrzahl der Spiele abrufen kann. „Wir wollen so schnell wie möglich den Abstand zu den Abstiegsrängen vergrößern. Dann werden wir weiter sehen“, so Alex Haase, der schon lange den Spaß an seinem Job auf der Bank des VfL wiedergefunden hat.

Marc Thiele

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