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Intervie zum Potsdamer Arbeitsmarkt: Der richtige Knick kommt noch“

Edelgard Woythe, Chefin der Potsdamer Arbeitsagentur, über die Entwicklung des Arbeitsmarktes und geeignete Mittel gegen den Fachkräftemangel.

Frau Woythe, wie wird sich der Potsdamer Arbeitsmarkt in diesem Jahr entwickeln?

2014 wird ein spannendes Jahr. In Potsdam und der Region könnte die Arbeitslosigkeit leicht zurückgehen. Allerdings sind auch wir von den Unsicherheiten betroffen, die für den Arbeitsmarkt bundesweit gelten: die Entwicklung der Eurokrise und die Konjunktur auf den deutschen Exportmärkten.

Lesen Sie das Interview in voller Länge in der MITTWOCHAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

Die Unsicherheit gab es auch schon im Jahr 2013. Wie lief denn das zurückliegende Jahr am Arbeitsmarkt in Potsdam?

Insgesamt kann man ganz zufrieden sein. Der Arbeitsmarkt hat sich im Jahr 2013 robust entwickelt, obwohl das Jahr schwierig anfing. Das zweite Halbjahr hat das aber wieder ausgeglichen. Die Beschäftigung ist leicht gestiegen. Im Jahresdurchschnitt lag die Arbeitslosenquote in Potsdam bei 7,5 Prozent. Das sind 0,2 Prozent weniger als im Jahr 2012 und damit die niedrigste Arbeitslosenquote seit der Wiedervereinigung. In Potsdam ist der Arbeitsmarkt auch durch den anhaltend hohen Zuzug gekennzeichnet. Dabei kommen überwiegend höher qualifizierte Menschen nach Potsdam, die bereits einen Job haben oder schnell fündig werden. Hohen Bedarf nach Arbeitskräften gibt es insbesondere im Gesundheitswesen und bei Ingenieuren.

Edelgard Woythe (62) ist seit 2005 Chefin der Potsdamer Agentur für Arbeit. Vorher leitete sie in Schwerin eines von bundesweit zehn Modellhäusern für die Reform der Arbeitsagenturen.

Sind wir auf dem Weg in die Vollbeschäftigung?

Das kann man so nicht sagen. Die Langzeitarbeitslosigkeit hat sich leider nicht reduziert. In dieser Gruppe gibt es einen hohen Anteil an ungelernten oder angelernten Arbeitssuchenden. Da müssen wir gezielt mit den Bewerberprofilen zu den Betrieben gehen. Das ist natürlich mühsam. Hier zählt jeder Einzelerfolg.

Woran mangelt es denn?

In Potsdam gibt es nur wenig verarbeitendes Gewerbe. Diese Stellen fehlen uns einfach. Auf der anderen Seite ist jedoch nicht jeder für die Dienstleistungsbranche geeignet. Schließlich erfordert das eine offene Ausstrahlung, eine entsprechende Kommunikationsfähigkeit und auch fachliche Kompetenz.

Die Fragen stellte Marco Zschieck

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