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Landeshauptstadt: Deutsch-russischer Kindergarten geplant

Einrichtung mit 60 Plätzen / Berliner Verein Mitra sucht nach Räumen

Der in Berlin beheimatete Verein Mitra e.V. will in der brandenburgischen Landeshauptstadt einen zweisprachigen Kindergarten eröffnen. Das Konzept für die russisch-deutsche Einrichtung stellte die Vereinsvorsitzende Marina Pronina am Donnerstagabend im Jugendhilfeausschuss vor. Mitra e.V. betreibt bereits drei gleichartige Kindertagesstätten in der Bundeshauptstadt. „Uns erreichten Anfragen, ob wir unser Konzept auch in Potsdam anbieten können“, so Pronina.

Geplant ist eine Einrichtung für etwa 60 Kinder, pro Gruppe sind zwei Erzieher eingeteilt, „ein deutscher und ein russischer Muttersprachler“, beschreibt die Vereinsvorsitzende. Dabei gehe es nicht nur um das Erlernen einer Sprache, sondern um „die konsequente Förderung beider Sprachen in allen Wissensbereichen und im Alltag“, betont Marina Pronina. So werde auch die Basis für einen weiteren schulischen Erfolg gelegt, warb sie für das Konzept. „Es geht nicht allein um Nachhilfe in russischer Sprache“, fügte sie hinzu, ebenso wolle man nicht nur stundenweise in existenten Kindereinrichtungen russischen Sprachunterricht für die Kinder anbieten.

Derzeit ist der Verein bereits auf der Suche nach geeigneten Räumen, noch vor Ostern soll es gemeinsam mit dem Kommunalen Immobilien-Service (KIS) einen Vor-Ort-Termin geben.

Angela Basekow begrüßte als Vorsitzende des Unterausschusses Kita das Vorhaben und sicherte die Unterstützung zu. Basekow betonte, dass durch die neue Einrichtung keine weiteren Kitaplätze in der Stadt geschaffen werden. „Wir wollen bisher nicht genutzte Kita-Plätze aus anderen Einrichtungen verlagern.“ Erwähnt wurden zwei Einrichtungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und der Arbeiterwohlfahrt, in denen ungenutzte Kitaplätze vorhanden seien. „Die Kindertagesstätte ist demnach als alternatives und nicht zusätzliches Betreuungsangebot zu verstehen“, erklärte Basekow.

2002 hat Mitra e.V. den ersten bilingualen Kindergarten in Berlin eröffnet. Die Einrichtung habe sich zudem der interkulturellen Förderung verschrieben, da im Programm auch jüdische Komponenten enthalten sind. Laut dem Statistischen Jahresbericht 2004 lebten in Potsdam 848 Russen in Potsdam. Zudem gibt es eine große Gruppe jüdischer Kontingentflüchtlinge aus Russland. KG

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