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ATLAS: Dicke Luft

Guido Berg sagt, nur Rußfilter lösen das Feinstaubproblem, nicht Vignetten

Wenn die Stadt Potsdam Maßnahmen gegen die Feinstaubbelastung in der Innenstadt unternimmt, ist dies zunächst grundsätzlich zu begrüßen. Dennoch muss genaues Hinsehen erlaubt sein. Die Stadt plant, ältere Autos, die bestimmte Abgasstandards nicht mehr erreichen, die Fahrt durch die Innenstadt zu untersagen. Das klingt vernünftig – und verfehlt dennoch das Ziel. Denn Hauptverursacher von Feinstaubpartikeln in der Luft sind Fahrzeuge mit Dieselmotoren, insbesondere von Lastkraftwagen. Gegen Dieselruß gibt es mittlerweile ein patentes Mittel: Rußpartikelfilter. Will die Kommune also ernsthaft etwas gegen den Dreck in der Luft unternehmen, muss sie einfach seine Innenstadtgrenzen für alle Dieselfahrzeuge – ob Pkw oder Lkw – ohne Partikelfilter sperren. Nur diese Variante führt zu einer Lösung des Feinstaubproblems in den Innenstadtstraßen. Doch dadurch notwendig entstehende Konflikte mit Zulieferfirmen, die Lkws ohne Rußfilter fahren, und mit Besitzern alter Dieselautos will die Stadt offenbar nicht eingehen. Sie favorisiert daher die Vignetten-Variante, die auch für dicke Luft bei den Autofahrern, aber nicht für sehr viel weniger Feinstaub sorgen wird.

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