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ATLAS: Ewiger Kampf

ATLAS Guido Berg über die Idee eines Denkmals für Max Dortu Max Dortu war ein Mensch, über den heute herrlich klug gestritten werden könnte. Allein die Frage, ob junge Menschen für ihre Ideen berechtigt sind, schwere Eingriffe in den Schienenverkehr vorzunehmen, ist von großem aktuellen Reiz – Stichwort Atommüll-Transporte.

ATLAS Guido Berg über die Idee eines Denkmals für Max Dortu Max Dortu war ein Mensch, über den heute herrlich klug gestritten werden könnte. Allein die Frage, ob junge Menschen für ihre Ideen berechtigt sind, schwere Eingriffe in den Schienenverkehr vorzunehmen, ist von großem aktuellen Reiz – Stichwort Atommüll-Transporte. Dortu hatte seinerzeit, um Truppentransporte ins aufständische Berlin zu verhindern, Schienen beschädigt. War das ethisch gerechtfertigtes Verhalten? Welche Wege darf ein jeder zur Veränderung als kritikwürdig empfundener Verhältnisse gehen? Und wie weit darf er gehen? Eine Diskussion um ein Denkmal wäre auch eine Diskussion um diese Fragen. Freilich hat Potsdam bereits eine Dortu-Schule, eine Dortu-Straße und eine Dortu-Ehrentafel. Ein Denkmal, in keiner klassischen Gestalt, sondern von modernen Künstlern gefertigt, könnte produktiv die Erinnerung an die Demokratiebewegung von 1848 verstärken – und auch an die von 1918, an die von 1989 und an die von heute. Was Max Dortu und die Badenser begannen, ist in Potsdam erst seit 1990 durchgesetzt – und muss weiter Tag für Tag durchgesetzt werden. Freiheit ist kein Pokal, den einmal errungen, man sich getrost in den Schrank stellen kann. Freiheit ist immer gefährdet – von Korruption, Ignoranz und Machtfülle.

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