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Landeshauptstadt: Feuerwehrmann, Bautischler, Ortsbürgermeister Stefan Gutschmidt tritt für die Interessen des Ortsteils Grube ein

LEUTE IN POTSDAM Stefan Gutschmidt aus Grube hat den Traumberuf junger „Männer“ im Alter von vier Jahren schlechthin: Er ist Feuerwehrmann. Doch ganz so traumhaft ist der Job nicht: „Bei der Berufswehr hat man 24-Stunden-Schichten zu absolvieren, und das wenigstens zehnmal im Monat“, sagt er.

LEUTE IN POTSDAM Stefan Gutschmidt aus Grube hat den Traumberuf junger „Männer“ im Alter von vier Jahren schlechthin: Er ist Feuerwehrmann. Doch ganz so traumhaft ist der Job nicht: „Bei der Berufswehr hat man 24-Stunden-Schichten zu absolvieren, und das wenigstens zehnmal im Monat“, sagt er. Das sei dann ganz unabhängig vom Wochen- oder Feiertag. Und während dieser 24 Stunden käme es im Ernstfall auf jede Sekunde an, da müsse dann eben jeder Handgriff sitzen. „Das ist die Verantwortung von Feuerwehrleuten.“ Seit mehr als acht Jahren ist der heute 32-Jährige verheiratet, der Sohn ist mittlerweile zehn Jahre alt. Das Familienleben leide nicht unter seinem Beruf, denn er sei ja zwischendurch immer mehrere Tage zu Hause, schätzt er ein. Vor gut einer Woche hat er noch eine andere Verantwortung übernommen: Stefan Gutschmidt wurde bei einer Nachwahl zum Ortsbürgermeister von Grube gewählt. Bei der Kommunalwahl im Oktober hatte er zwar die meisten Stimmen auf sich vereinigen können, wollte sich dann aber bei der Wahl des Bürgermeisters nicht unbedingt in die erste Reihe stellen. „Dass es dann solche Querelen gibt, hätte ich nicht gedacht“, sagte er. Sein Vorgänger Dirk Meerkamp habe nach Bekanntwerden finanzieller Forderungen gegen seine Person das Amt des Ortsbürgermeisters niedergelegt, zahlreiche Diskussionen hatten im Ort stattgefunden. Doch jetzt kann Stefan Gutschmidt sein neues Amt mit Gelassenheit angehen, denn „wir haben uns ausgesprochen und auf eine sachliche Ebene für die Arbeit im Ortsbeirat geeinigt.“ Bereits heute zur Stadtverordnetenversammlung wird er seine erste Aufgabe als Ortsbürgermeister wahrnehmen und für die Interessen von Grube eintreten. „Ich finde, in den letzten zehn Jahren hat sich in Potsdam keiner groß für uns interessiert.“ Das sei auch der Grund für sein Engagement in der Kommunalpolitik. Dabei kommt Stefan Gutschmidt aus einer der älteste Familien des Dorfes „Meine Vorfahren haben in Neugrube schon 1746 ihr erstes Haus gebaut.“ Aufgewachsen ist er noch in DDR-Tradition. „Ich bin in Töplitz zur Schule gegangen, damals konnte man wenigstens noch an einer Schule bis zur 10. Klasse gehen.“ Dann folgte 1988 eine Lehre als Bautischler im Reichsbahn-Ausbesserungswerk (RAW) Potsdam. „Ich wollte unbedingt einen handwerklichen Beruf lernen, und Holz mag ich besonders“, sagt er. Doch in den 90er Jahren wurde das RAW schrittweise abgewickelt, bis 1994 arbeitete er noch dort, danach bei kleineren Baufirmen. Zwischen Lehrabschluss und Ende seiner RAW-Zeit lag der Wehrdienst beim „Bund“. Während dieser Zeit verbrachte er ein dreiviertel Jahr in Torgelow, einer zu NVA-Zeiten bei Wehrpflichtigen äußerst unbeliebten Gegend. Aber so kurz nach der Wende sei der Dienst dort ganz erträglich gewesen, schätzt er ein. Mit 18 Jahren ist Stefan Gutschmidt in die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Grube eingetreten, das war wenige Monate vor der Wende. „Früher ging nicht, es gab in der DDR keine Jugendwehren“, sagt er. In den Jahren danach hat er den Grundstein für seinen heutigen Beruf gelegt. Trotzdem musste er dann ab Februar 2001 trotz seiner Erfahrungen bei der FFW noch die volle anderthalbjährige Ausbildung zum Berufswehrmann absolvieren. Gutzeit

Gutzeit

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