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Landeshauptstadt: Für die Versöhnung ehemaliger Kriegsgegner

Das russische Neujahr feierte gestern im Haus der Begegnung die Potsdamer Veteranenorganisation (PVO). Der deutschlandweit einzigartige Verein besteht aus etwa 100 Kriegs- und Arbeitsveteranen, die als Flüchtlinge aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion hierher gekommen sind.

Das russische Neujahr feierte gestern im Haus der Begegnung die Potsdamer Veteranenorganisation (PVO). Der deutschlandweit einzigartige Verein besteht aus etwa 100 Kriegs- und Arbeitsveteranen, die als Flüchtlinge aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion hierher gekommen sind. Gründer und Vorsitzender der vor sieben Jahren entstandenen Vereinigung ist Oberst a.D. Dr. David Grigorjewitsch Savranskij. Er kam 1996 aus Kischinjow, der Hauptstadt der jetzt unabhängigen Republik Moldawien. In seiner Heimat war er als ehemaliger Offizier, Russe und wegen seiner jüdischen Abstammung Anfeindungen ausgesetzt gewesen. Der von ihm gegründete Verein setzt sich für die Versöhnung und Verständigung der ehemaligen Kriegsgegner ein. Dazu arbeitet er u. a. mit dem Verband der (Wehrmachts)Heimkehrer (VdH) und dem Verband deutscher Soldaten (VdS) zusammen. So berichteten sowjetische und deutsche Kriegsveteranen im Vorjahr in zwölf Potsdamer Schulen über ihre Erlebnisse und warben für die Idee der Aussöhnung. Savranskij hielt darüber hinaus Vorträge vor Studenten der Universitäten Heidelberg und Darmstadt. „Indem er für die Verständigung wirkt, erbringt unser Verein einen nicht unbedeutenden politischen Nutzen“, erklärte der Vorsitzende gegenüber PNN. Die PVO ist auch für die Integration der Flüchtlinge in ihrer neuen Heimat von Wert. So fördert sie die Deutschkenntnisse, hat einen Chor und einen Schachzirkel aufgebaut. „Leider haben wir noch keinen eigenen Raum zur Verfügung gestellt bekommen, in dem wir uns treffen können“, bedauert David Savranskij. Den brauche man aber, da der finanzschwache Verein die vom Haus der Begegnung und anderen Veranstaltungsstätten geforderten Mieten nicht aufbringen könne. Zur gestrigen Neujahrsfeier, die mit der Jahresversammlung verbunden wurde, waren als Gäste u.a. der Vorsitzende des Potsdamer Seniorenbeirats, Dr. Klaus Gareis, der Leiter der Vermisstensuchorganisation ISKATEL Deutschland, Peter Hild, erschienen. Durch seinen stellvertretenden Vorsitzenden Kurt Hillmer zeichnete der Kreisverband des Verbandes deutscher Soldaten Oberst a. D. Savranskij mit seiner „Goldenen Freundschaftsnadel“ aus.E.Hoh

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