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Sport: Für Werder bleibt der Aufstieg im Visier

Nach Mike Fricke und Carsten Pannek fällt auch Christian Pietsch für die Rückrunde aus

Am Donnerstagabend begann der Werderaner FC Viktoria mit seiner Vorbereitung für die weitere Rückrunde der Fußball-Landesklasse. Unterbrochen werden die bevorstehenden harten Trainingswochen von seinem ersten eigenen Hallenturnier, zu dem die Werderaner am morgigen Sonntag in die Havelauenhalle einladen. Dort werden ab 11 Uhr der WFC I und II, Eintracht Glindow I und II, die SG Töplitz, SG Geltow, der FC Ferch und der FC Detz um den Pokal des Möbelhauses Christ kicken. Das Turnier soll sich zu einem traditionellen Kräftemessen des Werderaner FC und der umliegenden Fußballvereine mausern.

Eine andere Werderaner Tradition gibt es bereits seit längerem: Das Thema Aufstieg. Seit Jahren erklärt der Verein offen oder im Unterton „Wir wollen hoch!“ – und in jedem Jahr scheiterte er daran; teilweise denkbar knapp. Auch in diesem Jahr haben Coach Mathias Morack und sein Co-Trainer Frank Reschke Werder nach Ablauf der Hinrunde auf Rang zwei der Landesklassen-Staffel Mitte und somit in den Kreis der Aufstiegsanwärter geführt. Für Morack ist dies wegen der zahlreichen Ausfälle auf Grund von Verletzungen und Sperren „ein Erfolg“, der das sportliche Ziel erneut in Reichweite hält. Daran läßt der Trainer auch keinen Zweifel: „Wir haben drei Punkte Rückstand auf Miersdorf/Zeuthen, können den Spitzenreiter daheim empfangen. Da kann ich doch nicht sagen: Alle anderen in Frage kommenden Mannschaften wollen aufsteigen – wir nicht.“

Werder startete schlecht, verlor das Auftaktspiel beim später stark abbauenden Neuling Linde Schönewalde 0:2 und musste sich beim Heimauftakt in letzter Sekunde mit einem 3:3-Unentschieden gegen Mitfavorit Eintracht Königs Wusterhausen begnügen. Dem 3:1-Sieg beim Aufsteiger Potsdamer Kickers folgte promt beim Ligaabsteiger Kloster Lehnin mit 1:2 die zweite Saisonniederlage. Erst danach gelang es trotz wechselnder Besetzung, mit Entschlossenheit und viel Willen, konstant zu punkten. So war von den insgesamt 23 eingesetzten Akteuren einzig Sebastian Michalske in allen Hinrundenpartien dabei. Nur ein Mal fehlten Edgar „Eddy“ Hecht, Tony Seyfarth, Carsten Pannek, Tim Wolter, Eric Herber, Martin Müller und Torsten Ebersbach.

Als treffsicherster Angreifer der ersten Halbserie erwies sich erneut Edgar Hecht. Wie im Vorjahr erzielte der inzwischen 38-Jährige Tausendsassa elf Tore. Auch Tony Seyfarth (9), Carsten Pannek (6) und Sebastian Michalske (6) hatten eine gute Ausbeute. Insgesamt zehn Torschützen brachten es auf 45 Treffer, die nur von Miersdorf/Zeuthen (48) und Lehnin (47) übertroffen wurden. Dagegen sprechen die 25 Gegentreffer nicht unbedingt für eine souveräne Abwehrarbeit. Sie nur auf das teilweise verletzungsbedingte Fehlen von Stammtorhüter Christopher Bethke zurückzuführen, träfe sicher nicht den Kern der Dinge.

Schon eher der letzte Platz in der Fairplay-Wertung. Fünf Rote Karten für Sebastian Michalske (im Pokal abgesessen), Alexander Joseph, Andreas Lietzke und gleich zwei Mal gegen Alex Lukas, zwei Gelb/Rote Karten für Christian Pietsch und Tim Wolter sowie 45mal Gelb mit nachfolgenden Sperren für Eric Herber, Torsten Ebersbach, Martin Müller und Edgar Hecht – ohne diese Ausfälle hätte sich manch guter Vorsatz besser umsetzen lassen.

Dass Werder bei der guten Tabellensituation in der Rückrunde nicht von der Unausgeglichenheit der Konkurrenz profitieren kann, sondern auf das zweifelsohne vorhandene, eigene Potenzial setzen muss, weiß Morack. Für ihn ist die Tabellenlage trotz „der Schwere der Aufgabe, oben dran zu bleiben und mitzumischen“ eher motivierend. „Am Ende wird sich die Elf mit dem besten Nervenkostüm durchsetzen“, schätzt der Trainer ein. Seine Stammformation wird er umbauen müssen. Nach Mike Fricke (Langzeitverletzung) und Carsten Pannek (Karriere beendet) fällt auch Angreifer Christian Pietsch höchstwahrscheinlich bis zum Saisonende aus. Er erlitt beim Potsdamer Hallen-Masters bei einem Zusammenprall einen mehrfachen Bänderriss. „Es wird langsam eng“, meint Morack. „Aber wir werden versuchen, das Beste aus der Saison zu machen.“

Erste Weichen für den weiteren Verlauf der Saison werden bereits zum Rückrundenauftakt im Auswärtsspiel bei Eintracht Königs Wusterhausen gestellt. Beide Teams müssen dabei auf ihre etatmäßigen Torjäger André Kather und „Eddy“ Hecht verzichten. Sie sind wegen der jeweils fünften Gelben Karte gesperrt. Zunächst aber stehen Werders Hallenturnier und einige Testspiele an (siehe Kasten).

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