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Landeshauptstadt: Hoffnungsschimmer?

ATLAS Von Jan Brunzlow Tim sitzt in der siebten Klasse der Goethe-Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, Caroline in Klasse sieben des Espengrund-Gymnasiums. Morgens gehen sie durch ein und dieselbe Schultür, feiern gemeinsam in der Aula und belegen zusammen den Grundkurs Mathematik bei Frau Walther.

ATLAS Von Jan Brunzlow Tim sitzt in der siebten Klasse der Goethe-Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, Caroline in Klasse sieben des Espengrund-Gymnasiums. Morgens gehen sie durch ein und dieselbe Schultür, feiern gemeinsam in der Aula und belegen zusammen den Grundkurs Mathematik bei Frau Walther. Sie lernen in einer und doch an anderen Schulen. Dann, sechs Jahre später, hält Tim ein Abiturzeugnis der Gesamtschule und Katrin eines vom Gymnasium in den Händen. Ein 2004 ins Leben gerufener Schulversuch macht es möglich. Im Land Brandenburg, laut dem CDU-Stadtverordneten Steeven Bretz ein Experimentierfeld jedmöglicher Schulformen, scheint alles möglich. Oder vielleicht auch nicht? Das Bildungsministerium ließ zumindest durchblicken, über die neue Schulform sprechen zu wollen. Denn die Wertigkeit beider Abschlüsse ist formell gleich, beide dienen dem Erwerb der Hochschulreife – nur der Aufbau des Klassen- und Kurssystems variiert. Egal, bewirbt man sich bei einem NC-Fach an Universitäten, zählt die Schulart nicht. Abitur ist Abitur. Und Gleiches wird mit Einführung des Zentralabiturs noch gleicher. Im Moment ist die Gesprächsbereitschaft des Ministeriums ein Hoffnungsschimmer. Doch der Schulversuch wird endlich sein. Denn die Vermischung von Gymnasium und Gesamtschule wird das Abitur an Gesamtschulen und damit die gymnasiale Oberstufe in Frage stellen – ein Kind der SPD.

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