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Landeshauptstadt: IN POTSDAM am Ball

ist heute

„Man lernt mit der Zeit, einen echten von einem gespielten cholerischen Anfall zu unterscheiden“, kommentiert Julia Funk trocken. Zum fünften Mal war sie gestern im Berliner Olympiastadion: Die Potsdamer Sportwissenschaftlerin arbeitet für die Fifa als „Ticket-Service-Point-Assistant“. Zur ihr kommen die Besucher, die mit ihrer Eintrittskarte an der elektronischen Schranke gescheitert sind. Falsche Namen oder kaputte Chips – in solchen Fällen kann die 24-Jährige ein Ersatzticket ausstellen. Stornierte Tickets hingegen muss sie abweisen. Die verkaufen Betrüger auf dem Schwarzmarkt. Zum Beispiel an den Brasilianer, der mit seiner Frau neulich bei ihr stand und begriff, dass seine Tickets nichts wert sind. „Da rollten die Tränen“, erinnert sich Funk. Das habe auch ihr „richtig weh“ getan, „zumal ich ihn auf Portugiesisch nicht entsprechend trösten konnte“. Englisch und Französisch spricht sie, Spanisch ein wenig. Fünf Stunden vor Anpfiff ist sie im Stadion, beim Finale sogar schon sechs. Auch während des Spiels kommen noch Nachzügler. Vom Spiel bekommt Funk nur den Jubel mit. Auch Spieler hat sie noch nicht gesehen. Dafür aber Promis wie Franziska von Almsick.

Ihr Diplom hat Funk erst seit einer Woche in der Tasche. Neben der WM arbeitet sie für andere Projekte, momentan für „Swim and Run“ an der Alten Fahrt. Im Sporteventmanagement sieht sie ihre Zukunft – und bei der Handball-WM 2007 wird sie auch dabei sein. JaHa

Die PNN stellen während der FußballWeltmeisterschaft täglich einen Menschen vor, der in Potsdam im Namen der WM 2006 unterwegs ist.

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