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Landeshauptstadt: Jagdschloss Stern bald wieder zu besichtigen

Förderverein strebt ab Pfingsten regelmäßige Öffnung an/Gestern: Wanderung durch das ehemalige Jagdgebiet, die Parforceheide

Förderverein strebt ab Pfingsten regelmäßige Öffnung an/Gestern: Wanderung durch das ehemalige Jagdgebiet, die Parforceheide Das seit 1996 nur auf Voranmeldung zugängliche Jagdschloss Stern wird in diesem Jahr regelmäßig zu besichtigen sein. Das kündigte Dr. Christine Faerber gestern gegenüber PNN an. Der von ihr geleitete Förderverein werde ab Pfingsten die Sommersaison über auf jeden Fall die Öffnung an den Wochenenden sichern, außerdem soll das Schlösschen auch an einem Wochentag zugänglich gemacht werden. Dafür ständen dem jungen, in kurzer Zeit bereits auf 30 Mitglieder angewachsenen Verein ausreichend fachkundige Kräfte zur Verfügung. Die Modalitäten sollen noch im Januar mit Prof. Hartmut Dorgerloh, dem Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, besprochen werden. Die Stiftung ist Eigentümer des Jagdschlosses, das 1730/31 unter König Friedrich Wilhelm I. in holländischer Backsteinbauweise errichtet worden war. Als Betreiber des Schlosses ähnlich dem Pfingstbergverein für das Belvedere will der Förderverein allerdings nicht wirken, sondern sich auf die Sicherung der Öffnungszeiten konzentrieren. Der Förderverein Jagdschloss Stern – Parforceheide hatte gestern Mittag zu einer Wanderung eingeladen, die bei Temperaturen unter minus 5 Grad und Sonnenschein mehr als 60 Teilnehmer anlockte, darunter die CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche mit Ehemann und Baby sowie zahlreiche Stadtverordnete unterschiedlicher Fraktionen. Vom großen Wegekreuz aus führte Christine Faerber die Interessenten auf zwei der acht sternförmig abgehenden Gestelle (Jagdwege) durch die Parforceheide. Wie der Name sagt, war die alte Bauernheide von 1725 – 1729 zu einem Jagdgebiet gestaltet worden, in dem der König und sein Gefolge das Wild hetzten und „par force“ (mit Gewalt) erlegten. Bereits 1714 stand hier ein eingeschossiges Jagdhaus, das 16 Jahre später durch ein ebenfalls bescheidenes Jagdschloss ersetzt wurde – übrigens der einzige Schlossbau in der Regierungszeit des Soldatenkönigs. Der Monarch war zum Zeitpunkt der Fertigstellung durch Wassersucht und eine Gicht ähnliche Krankheit schon so geschwächt, dass er nur noch in einem Wagen der Jagd beiwohnen konnte. Die Wanderung wurde an einem Stützpunkt unterbrochen, an dem die Teilnehmer etwas Heißes trinken konnten. Sie endete in der „Sternwerkstatt“, wo Getränke und eine Suppe angeboten wurden. Die Kooperation mit der Kultureinrichtung ist für den Verein sehr wichtig, gibt es im Jagdschloss und seiner Umgebung doch keine gastronomischen Angebote – und auch keine Toiletten. Das könnte sich ändern, wenn es endlich gelingt, die in der DDR-Zeit wegen ihrer urigen Atmosphäre und ihrer Wildgerichte beliebte Gaststätte „Zum alten Jagdschloss“ im nahe gelegenen früheren Kastellanhaus wiederzubeleben. Bisher sind die Bemühungen der Stiftung gescheitert, doch eröffnet der mit der regelmäßigen Öffnung des Schlosses zu erwartende Besucherstrom neue Chancen. „Wir werden die Stiftung bei der Suche nach einem Betreiber unterstützen“, erklärte dazu Christine Faerber. „Zu einem Interessenten haben wir bereits Kontakte aufgenommen.“ Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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