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Sport: Keine Probleme mehr mit dem Arm

Potsdams Olympiahoffnung Yvonne Bönisch trainiert wieder für ihre bislang größte Bewährungsprobe

Potsdams Olympiahoffnung Yvonne Bönisch trainiert wieder für ihre bislang größte Bewährungsprobe Von Michael Meyer Der schwere Ellenbogen-Verletzung ist auskuriert, Yvonne Bönisch übt bereits wieder mit dem großen Ziel Olympische Spiele in Athen vor Augen. „Ich mache neben Maximalkrafttraining auch wieder intensiver Judo, was in den letzten Monaten nicht möglich war. Ich muss die ganze Kraft wieder aufholen, die mir verlorenging, weil ich den Arm nicht bewegen konnte. Auf der Matte trainiere ich aber nicht auf Teufel komm raus“, erzählt die 23-Jährige vom UJKC Potsdam, die Mitte September 2003 bei den Weltmeisterschaften in Osaka mit Silber im 57-Kilo-Limit ihren bisher größten internationalen Triumph feierte. Allerdings kugelte sie sich damals im Finale gegen Sun Hui Kye (Nordkorea) 1:07 Minuten vorm Schlussgong den linken Ellenbogen aus, so dass sie vorzeitig aufgeben musste. „Mit dem Arm habe ich nun keine Probleme mehr. Jetzt muss ich mich nur wieder richtig in Schwung bringen“, signalisiert die Studentin, die das Olympia-Ticket bereits in der Tasche hat und sich deshalb unbelastet auf die größte Bewährungsprobe ihrer bisherigen Karriere vorbereiten kann. Zufrieden zeigt sich mit dem bisherigen Vorbereitungsstand der Potsdamer Olympia-Hoffnung 2004 auch UJKC-Trainer Axel Kirchner. „Yvonne ist schon ganz schön weit“, freut er sich, gibt zugleich jedoch zu bedenken: „Es gibt aber auch immer ein paar psychische Probleme, beispielsweise die Frage, ob der Arm jetzt hält und wie man jetzt mit dem Schmerz, der halt auch vorkommt, umgeht. Das sind Sachen, die sie erst verarbeiten muss. Das ist halt eine Kopfsache und geht nicht so schnell. Sie muss auch damit zurechtkommen, dass derzeit manche Techniken nicht mehr so gut gehen wie vor den Weltmeisterschaften. Yvonnes Anforderungen an sich selbst sind höher als das, was derzeit realistisch ist.“ Man brauche beispielsweise eine spezielle Kraft, um den Gegner werfen zu können, und die fehle momentan noch. „Der Arm ist wieder in jede Richtung gut beweglich, auch kräftemäßig ist sie auf dem richtigen Weg. Nun geht es darum, sich eine entsprechende Sicherheit aufzubauen.“ Derzeit geht Bönisch zum Randori, also zum Zweikampf, in der heimischen Halle an der Pirschheide auf die Matte. Ihre erste harte internationale Bewährungsprobe wird sie im Trainingslager der Europäischen Judo- Union vom 9. bis 13. Februar in Paris haben. „Dann werden wir sehen, was bis zu meinem ersten Wettkampf noch zu machen ist“, erläuterte die Potsdamerin. Beim Otto- World-Cup am 21./22. Februar wird sie wieder ins internationale Wettkampfgeschehen eingreifen. Außerdem sind auf dem Weg nach Athen Turniere am 13./14. März in Warschau, am 27./28. 3. in Tallin sowie vom 6. bis 6. Juni in Tretori auf Sizilien geplant. Und am 10./11. Juli geht Bönisch beim den Internationalen Deutschen Einzelmeisterschaften in Braunschweig auf die Tatami, ehe ab 23. Juli in Köln die heiße Vorbereitungsphase auf die Olympia beginnt. Einen Vorgeschmack auf die Spiele in Athen liefert ein vorolympisches Turnier dort am kommenden Wochenende. Allerdings ohne Yvonne Bönisch, denn dort starten nur Frauen in den Gewichtsklassen 52, 63 und 78 Kilo. „Natürlich hätte ich die olympische Wettkampfstätte vorab gern kennengelernt“, meint die Potsdamerin. „Aber ich hätte mit meinem Arm jetzt noch nicht kämpfen können. Und ich muss ja nicht gleich von Null auf Hundert starten.“

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