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Landeshauptstadt: „KIS ist Pilotbetrieb für die Stadt“

Neuer Eigenbetrieb der Stadt soll Modell für kaufmännisches Wirtschaften werden

Neuer Eigenbetrieb der Stadt soll Modell für kaufmännisches Wirtschaften werden Der neue Eigenbetrieb „Kommunaler Immobilien Service“ (KIS) hat mit Beginn des Jahres 2005 seinen Betrieb aufgenommen. Früher gab es eine Hochbau- und Liegenschaftsamt, daraus entstand der Fachbereich Gebäude- und Liegenschaftsmanagement und jetzt der KIS. Dessen Gründung wurde durch einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 1. Dezember vorigen Jahres besiegelt. Chef – korrekt „Betriebsleiter“ – des KIS ist Norbert John. Von Hause aus Architekt, war John Leiter des Hochbauamtes und später des Fachbereichs Gebäude- und Liegenschaftsmanagement. Ihm zur Seite steht als kaufmännischer Leiter Heinz-Jürgen Donaj, der seit 1. Mai in der Stadtverwaltung tätig ist. „Wir sind ein Pilotbetrieb“, sagt John, denn in der Stadtverwaltung werde die kaufmännische Rechnungsführung künftig eine immer größere Rolle spielen. Dem KIS unterstehen alle städtischen Immobilien, insgesamt ein Vermögen von rund 327 Millionen Euro. Diese Immobilien müssen bewirtschaftet und instant gehalten werden – eine Aufgabe für die insgesamt 200 Mitarbeiter vom Buchhalter bis zum Hausmeister. Für rund 400 Objekte ist der KIS verantwortlich. Anfangs gab es bei den Mitarbeitern Ängste, dass die Ausgliederung aus der Stadtverwaltung von Nachteil sein könnte, dass im Rahmen der beabsichtigten Einsparungen Kündigungen ins Haus stehen könnten. Wie John auf Anfrage sagte, seien diese Ängste unbegründet – die Arbeitsverträge hätten Bestand. Dienstherr sei nach wie vor der Oberbürgermeister. Insofern sei das Unternehmen nicht mit einer GmbH vergleichbar. „Wir sind rechtlich unselbstständig, aber wirtschaftlich selbstständig“, bringt es John auf eine Formel. Das heißt unter anderem, dass die Gehälter aus den Einnahmen bestritten werden müssen, die durch Vermietung hereinkommen. Bei einer Fläche von insgesamt 330000 Quadratmetern und einer kalkulierten Durchschnittsmiete von vier Euro ist im Jahr mit rund 16 Millionen Euro Einnahmen zu rechnen. Außer den Personalkosten muss der KIS daraus Zinszahlungen, Kreditrückzahlungen und die Kosten für Bauunterhaltungen bestreiten. Von ihrem neuen Eigenbetrieb erhofft sich die Stadtverwaltung Einsparungen in Millionenhöhe. Die einzelnen Fachbereiche können nicht mehr aus dem Vollen schöpfen, müssen sich zum Beispiel überlegen, ob sie das Geld für großzügige Räumlichkeiten oder für neue Rechentechnik ausgeben. Kaum gegründet, steht dem KIS eine „große Sache“ bevor, wie John sagt. Es sei vorgesehen, die gesamte Gebäudetechnik mit Heizung und Elektroanlagen zu überprüfen und ein Konzept zu erarbeiten, mit dem weitere Einsparungen erreicht werden können. Am Ende stehen Neuausschreibungen für den Energieeinkauf ins Haus. Nach einem Contracting-Modell mit einer Laufzeit von acht Jahren will John komplett neue Anlagen anschaffen beziehungsweise leasen. Günter Schenke

Günter Schenke

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