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ATLAS: Lockeres Geld

Hella Dittfeld über Status und Spendenbereitschaft

Wer Spenden sammeln will, muss sich natürlich Gedanken darüber machen, bei wem er auf Gegenliebe stößt und wo das Geld eher locker sitzt. Im Falle des Wiederaufbaus einer historischen Kirche ist Dresden da ein gutes Schulbeispiel. Dort wurde in 15 Jahren gestemmt, was die Potsdamer in etwa der gleichen Zeit leisten wollen. Die örtlichen und geschichtlichen Gegebenheiten sind sicher anders, doch generell dürften sich eine Menge Gemeinsamkeiten ergeben. Zum Beispiel über die Art der Geldgeber. Beim Wiederaufbau der Frauenkirche waren es vor allem ältere Menschen. 65 Prozent aller Spender zählten mehr als 60 Jahre. Der Altersdurchschnitt lag bei 63 Jahren. Dagegen sind nur sieben Prozent der Spender jünger als 40 Jahre. Weiterhin fällt das hohe Bildungsniveau der Spender auf. 15,4 Prozent haben einen Doktor- oder Professorentitel. Die meisten Spenden bewegten sich im einem Rahmen bis 2000 Euro und nur insgesamt acht Prozent der Geldgeber griffen tiefer in die Tasche. Obwohl es sich um eine Kirche handelte, spielten konfessionelle Gründe nur eine untergeordnete Rolle (6 Prozent), dagegen punkteten Erhalt eines Denkmals, Überwindung von Kriegsschäden, Liebe zu Dresden und zum alten Stadtbild. Und gerade hier liegt auch Potsdams große Chance.

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