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Sport: Nervenschlacht bestanden

Diesmal gewann der SC Potsdam das Regionalliga-Derby gegen WSG Waldstadt

Diesmal gewann der SC Potsdam das Regionalliga-Derby gegen WSG Waldstadt Von Michael Meyer Knapp zwei Stunden war das Spiel am Sonnabend alt, da stieg Melanie Höppner in die Höhe, schmetterte den Ball zum 29:27 auf des Gegners Boden und beendete so das spannende Regionalliga-Derby mit dem 3:1-Sieg des SC Potsdam gegen die gastgebende WSG Waldstadt. „Die Erleichterung ist groß, denn die beiden letzten Sätze waren eine reine Nervenschlacht“, gestand die 21-jährige Studentin nach einem Volleyball-Krimi, der die rund 350 Zuschauer auf den Traversen der Sporthalle Heinrich- Mann-Allee an das Hinspiel erinnerte. Damals verlor der SC das Derby 2:3, nachdem er einen 0:2-Rückstand schon aufgeholt hatte. „Diesmal sind wir ruhiger geblieben und haben uns nicht selbst zu nervös gemacht“, verglich SC-Mannschaftskapitänin Höppner beide Partien. Am Sonnabend verlief die Partie mit umgekehrten Zeichen fast genauso: Der SC gewann die beiden ersten Sätze ziemlich sicher 25:17 und 25:18, ehe die Waldstädterinnen die Anweisungen ihres Trainers Arno Goreczko-Ließ präziser befolgten, Fehler des Gegners schonungslos nutzten und erstmals selbst mit drei Punkten Vorsprung führten (6:3). Doch der SC kämpfte sich wieder heran (11:11), führte gar 21:18, nutzte aber zwei Matchbälle nicht – und die WSG gewann noch 29:17. „Die ersten beiden Sätze waren schlecht, aber dann haben wir gezeigt, dass wir auch Volleyball spielen können“, meinte später Waldstadts Universalspielerin Anika Voigt. „Am Ende haben wir aber durch eigene Fehler wieder unsere Chance aus der Hand gegeben.“ Auch im vierten Satz nämlich führte die WSG (12:8), ehe der SC herankam (17:17). Zweimal war die Waldstadt dem Tiebreak nah (24:23, 27:26), doch am Ende nutzte Melanie Höppner den dritten Matchball dieses Satzes. „Die Partie hätte nicht so aufregend sein dürfen“, erklärte SC-Coach Volker Knedel später. „Aber wir sind im dritten Satz in Stress-Situationen von unserer Linie abgekommen, und das hat die WSG zu Punkten genutzt. Im vierten Satz war es ähnlich.“ Trotzdem konnte der 38-jährige Lehrer dem Spielverlauf durchaus Positives abgewinnen: „Die ersten beiden Sätze liefen zu glatt für uns. Aber so, wie wir in den beiden anderen Sätzen die Rückstände wieder aufgeholt haben, so stelle ich mir unser Spiel für die Zukunft vor.“ Es sei für seine Mannschaft wichtig gewesen, nach der längeren Pause über die Feiertage bestätigt zu bekommen, dass sich das zweitätige Trainingslager zu Jahresbeginn gelohnt habe. Dass er auch in relativ schwierigen Phasen beim Stammsechser geblieben sei, begründete er – ganz Pädagoge – so: „Es wäre für die Frauen doch eine Bestrafung gewesen, hätte ich sie nach einigen Fehlern gleich ausgewechselt. Sie sollten sich durch eigene Leistungen wieder ranspielen, und das ist ihnen ja auch gelungen.“ Waldstadts Trainerfuchs Goreczko-Ließ, der Knedel einst ausbildete und seinem ersatzgeschwächten WSG-Team von vornherein nur Minimalchancen eingeräumt hatte, anerkannte: „Der SC hat leistungsmäßig zugelegt, ist variabler und technisch besser geworden.“ Und Außenangreiferin Juliane Plepp meint: „Unterm neuen Trainer ist die Mannschaft wieder lockerer geworden, macht auch jeder mal “nen Witz. Die Stimmung ist einfach wieder besser.“ Ein gutes Zeichen, denn ein längeres Engagement Knedels, seit 5. Dezember Nachfolger Morten Gronwalds, beim SC Potsdam ist nicht undenkbar.

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