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Kultur: Ein berührender Moment Andrea Palent beim Neujahrsempfang Köhlers

Es sei schon ein Moment der Rührung gewesen, als sie kurz vor Weihnachten die Einladung zum Neujahrsempfang beim Bundespräsidenten in den Händen hielt. „Als ich den Absender las, dachte ich erst, das ist bestimmt ein Dank für unser Engagement im Einstein-Jahr“, so Andrea Palent, die Geschäftsführerin der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci und der Nikolaisaal GmbH.

Es sei schon ein Moment der Rührung gewesen, als sie kurz vor Weihnachten die Einladung zum Neujahrsempfang beim Bundespräsidenten in den Händen hielt. „Als ich den Absender las, dachte ich erst, das ist bestimmt ein Dank für unser Engagement im Einstein-Jahr“, so Andrea Palent, die Geschäftsführerin der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci und der Nikolaisaal GmbH. Dann war es jedoch diese ganz persönliche Würdigung: die Einladung ins Schloss Bellevue am 11. Januar. In der Begründung, die gestern vom Bundespräsidialamt auch der Presse zugesandt wurde, ist zu lesen: „Frau Dr. Palent hat sich für die Repräsentanz Potsdams als Kulturstadt engagiert. Sie entwickelte neue konzeptionelle Ansätze, um an musikalische Traditionen anzuknüpfen.“ Auch ihr Verdienst bei der Organisation der Musikfestspiele nach 1990 und die Aufführung in Vergessenheit geratenerer oder selten inszenierter Opernwerke im Schlosstheater oder in der Parklandschaft werden hervorgehoben. Und natürlich erhält auch ihr Bemühen um die Ausstrahlung des Nikolaisaals, der seit 2000 zu einem attraktiven Anziehungspunkt geworden ist, Anerkennung.

Ihrer anfänglichen Sprachlosigkeit über die Auszeichnung folgte schnell die Freude: „Damit erhält Potsdam als Kulturstadt eine bundesweite Würdigung, und es ist auch eine Bestätigung für mich und mein Team. Allein wäre ich nicht so kräftig.“ Das Konzeptionelle liege dabei in ihrer Hand. Gerade im derzeitigen Ringen um den Erhalt des Musiktheaters könnte dieser Empfang ein politischer Impuls sein. Es seien im Schlosstheater immer wieder großartige Produktionen sowohl von den Musikfestspielen als auch vom Hans Otto Theater – dessen Operndirektorin sie über mehrere Jahre war – gezeigt worden. „Wir hatten ein europaweites Publikum und es wäre wichtig, das Musiktheater wieder einer Regelmäßigkeit zuzuführen.“ Mit den Musikfestspielen gibt es jedenfalls 2006 erneut zwei Musiktheaterpremieren im Schloss.

Insgesamt kann Andrea Palent seit über zehn Jahren auf die stattliche Auslastung von 90 Prozent während des Festivals verweisen. Im Nikolaisaal seien es knapp unter 80 Prozent. „Hier geht es uns künftig verstärkt darum, auch die jüngere Generation ins Haus zu holen. Wir wollen die zeitgenössische Musik in ihrer ganzen Breite profilieren“. Dazu seien die Crossover- und Filmmusik-Reihen bestens geeignet.

Im Spielzeitheft zur jetzigen Nikolaisaal-Saison schrieb Andrea Palent: „Viele von Ihnen wissen bereits, dass wir uns mit einer guten, gewissenhaften Planung nie zufrieden gegeben haben, sondern alles tun, um Ihnen jeden Abend im Nikolaisaal zu einem echten Erlebnis werden zu lassen.“ Die Einlösung dieses Anspruchs hat sich offensichtlich herumgesprochen. „Wer mich allerdings vorgeschlagen hat, habe ich noch nicht ergründet.“

Auch ganz privat liegt Andrea Palent das Wohl der Potsdamer Kultur am Herzen. Als Bewohnerin der Brandenburger Vorstadt unterstützt sie derzeit den Leiter von Comédie Soleil, Michael Klemm, sein Theater doch noch zu retten. JÄ

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