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Kultur: Urania ehrt den Künstler Rudolf Heltzel

Der im Juni 2005 verstorbene Berliner Maler und Holzbildhauer Rudolf Heltzel wäre am 14. Januar 2007 100 Jahre alt geworden.

Der im Juni 2005 verstorbene Berliner Maler und Holzbildhauer Rudolf Heltzel wäre am 14. Januar 2007 100 Jahre alt geworden.

Mit einer Tonbildschau am Sonntag, 21. Januar, 11.Uhr, lädt die Potsdamer URANIA gemeinsam mit Ingrid Heltzel zu einer Gedenkveranstaltung ihres Ehrenmitgliedes ein. Besondere Aufmerksamkeit widmete Rudolf Heltzel nach dem Fall der Mauer der märkischen Landschaft mit ihren zahlreichen Schlössern, Kirchen und Bauernhöfen, die er in stimmungsvollen Aquarellen festhielt. Eine kleine Ausstellung gibt einen Eindruck von seiner Vielseitigkeit.

In Böhmen geboren, lebte Rudolf Heltzel seit seinem 4. Lebensjahr in Berlin. Der begabte, aber mittellose Schüler kam über eine Handwerkslehre zur Kirchenkunst (Textilien, Skulpturen, Krippen, Kreuzwege, Altäre, Grabmale) und widmete sich nebenher weiterhin, wie bereits als Schüler, der Aquarellmalerei. Besonders in seinem Werk ist der während des Russland-Feldzuges entstandene Zyklus „Architektur und Landschaft zwischen Riga und Leningrad“ – unter den plastischen Bildwerken die 1936 entstandene „Altbuchhorster Schutzmantelmadonna“, Wallfahrtsziel der katholischen Jugend während des Dritten Reiches und bis heute Mittelpunkt der Wallfahrts-Andachten in Alt-Buchhorst bei Berlin.

Nach Kriegsende und Verlust seines Kreuzberger Ateliers konnte sich Rudolf Heltzel die bombengeschädigten Dachräume über der St.-Elisabethkirche in Berlin-Schöneberg zur neuen Arbeitsstätte ausbauen. Hier entwickelte sich im Laufe von 50 Jahren ein privates Kulturzentrum, ganz im Sinne der Altberliner Salon-Tradition, das als „Geheimtipp“ über die Grenzen Berlins hinaus galt.

Für seine „langjährige aktive Rolle als Mittler im Bereich Kunst - Kirche - Gesellschaft“ wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Er war Mitglied des Vereins Berliner Künstler, in großen Einzel- sowie Gruppenausstellungen in- und außerhalb Berlins präsent und in verschiedenen filmischen Dokumentationen vertreten.

Bis ins hohe Alter begab sich Heltzel täglich in sein Atelier und legte erst mit 96 Jahren den Aquarellpinsel aus der Hand. PNN

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