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Potsdam-Mittelmark: Ende der GWR Teltow im Schnellverfahren besiegelt

Viele Arbeitsfördergesellschaften sind nun Vergangenheit

Viele Arbeitsfördergesellschaften sind nun Vergangenheit Teltow. In einem Schnellverfahren wurde am Mittwoch im Amtsgericht Potsdam das Ende der „GWR Kommunale Entwicklungsgesellschaft mbH Teltow“ besiegelt. „Es war nur noch ein formaler Akt. Die Finanzen sind im Reinen, außerdem ist in den vergangenen sieben Jahren über uns Gras gewachsen. Kaum einer kennt das Unternehmen noch", kommentierte Geschäftsführer Rolf-Dieter Bornschein, langjähriger Vorsteher der Teltower Stadtverordnetenversammlung, die Amtshandlung. Das Unternehmen war ein „Produkt der Wende“, mit der das Aus für die großen volkseigenen Kombinatsbetriebe der Region kam. Um viele vor der Arbeitslosigkeit stehende Mitarbeiter aufzufangen, entstand zunächst mit dem Status eines Vereins die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Regionalentwicklung. Alle drei Kommunen traten ihr bei, ebenso die drei nun von der Treuhand-Anstalt übernommenen Kombinate GRW, „Carl von Ossietzky“ und Gleichrichterwerk Stahnsdorf. Den Vereinsvorsitz übernahm Dr. Klaus Nitsche kraft seines Amtes als damaliger Kleinmachnower Bürgermeister. „Unser Anliegen war es, auch die Arbeit der Behörden zu verknüpfen, zum Beispiel ein gemeinsames Bauamt zu schaffen", erinnert sich der SPD-Kommunalpolitiker. 1992 kam es im Verein dann zu dem Beschluss, als Tochterunternehmen die Gesellschaft für Weiterbildung und Regionale Zusammenarbeit (GWR) zu gründen. Erster Betriebssitz war ein Gebäude in der Oderstraße, dann die einstige Parfümfabrik Loose an der Elbestraße, aus der später die Lavendel-Seniorenresidenz erwuchs. „Wir haben zeitweise bis zu 250 ABM-Kräfte beschäftigt", blickt Rolf-Dieter Bornschein zurück. Sie waren Mitte der neunziger Jahre vor allem bei Umweltprojekten tätig, so in der hiesigen Kanalaue und im Flußviertel, aber dann auch in Ludwigsfelde und dessen weiterem Umland, wie in Kerzendorf und in dem damals schnell expandierenden Ahrensdorf. Natürlich gehörte zur Gesellschaft auch ein Mitarbeiterteam, das für Buchhaltung und Personalwesen zuständig war, es gab einen kleinen Fahrzeugpark und einen technischen Bereich. 1997 endete die Firmengeschichte. Auch die gleich nach der Wende entstandene Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, die sich später in Gesellschaft für Weiterbildung und kommunale Zusammenarbeit umbenannte, gibt es nicht mehr. Gleiches gilt für die Arbeitsförderungsgesellschaft afg, die im Neubau am GUS-Gelände an der Ruhlsdorfer Straße ihren Sitz hatte. Für ABM-Maßnahmen ist nun noch die Gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft auf dem Teltomat-Grundstück zuständig. Sie betreibt voraussichtlich bis Jahresende noch die vor allem auf Möbel spezialisierte Gebrauchtartikelbörse in der Oderstraße und die „Fahrende Bibliothek“, die ihr Buchlager unter dem Reichelt-Markt an der Warthestraße unterhält. Öffentliche Ausleihen sind allerdings aus baurechtlichen Gründen hier nicht mehr möglich. „Unsere Frauen sind aber weiterhin zu Kitas und Altenheimen unterwegs“, so Geschäftsführer Detlef Burhenne. Sehr aktiv ist die Gesellschaft auch in der Stadt Brandenburg. So wurden im vergangenen Jahr insgesamt 450 ABM-Kräfte und 70 festangestellte Mitarbeiter beschäftigt.Georg Jopke

Georg Jopke

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