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Potsdam-Mittelmark: Im Tor der Hakeburg zu Hause – Chefkoch Reinhardt Wiesner

Kleinmachnow - 30 Jahre lang brutzelte Reinhardt Wiesner für Gäste in der Hakeburg die Steaks: erst als Koch im Gästehaus der SED-Bezirksleitung, später als Küchenchef des Hotels. Und obwohl der Sieger einer Koch-Olympiade die Küche 1996 wechselte und seitdem im Ausbildungsbetrieb für Köche des Internationalen Bundes in Potsdam kredenzt, hat er die Kleinmachnower Hakeburg nie verlassen: Wiesner wohnt im unteren Torhaus zur Burg am Zehlendorfer Damm.

Kleinmachnow - 30 Jahre lang brutzelte Reinhardt Wiesner für Gäste in der Hakeburg die Steaks: erst als Koch im Gästehaus der SED-Bezirksleitung, später als Küchenchef des Hotels. Und obwohl der Sieger einer Koch-Olympiade die Küche 1996 wechselte und seitdem im Ausbildungsbetrieb für Köche des Internationalen Bundes in Potsdam kredenzt, hat er die Kleinmachnower Hakeburg nie verlassen: Wiesner wohnt im unteren Torhaus zur Burg am Zehlendorfer Damm. Gestern feierte Wiesner seinen 60. Geburtstag und erhielt die Goldene Nadel des Landesverbandes der Köche Berlin- Brandenburg. Minister gehen am Tresen seines Arbeitsplatzes an der Heinrich-Mann-Allee in Potsdam vorbei und wählen aus täglich sechs verschiedene Gerichten, die Wiesner mit seinen drei Kollegen und derzeit 60 Auszubildenden kocht. Eins davon muss vegetarisch sein, ein anderes kalorienarm, ein drittes Hausmannskost. Gekocht wird, was frisch ist. Manchmal auch was exklusiv ist. Hummer gehört für ihn ebenso zur Kochausbildung wie der Schweinebraten. Derartige Vielfalt lässt er aber nur bei der Speiseauswahl zu, nicht bei deren Zutaten. Frische Ware muss es sein, darauf legt Wiesner wert. Und darauf, dass keine vorgefertigten Soßen oder Mousse auf die Teller oder in Schalen kommen. Sonst würden die Azubis und Umschüler nicht richtig kochen lernen, erklärt er. Zwei Berufswünsche hatte Wiesner im Jahr 1964: Förster oder Koch, Wald oder Küche – der Schulabschluss entschied pro Pfanne. Denn als Förster wurde damals ein Abitur benötigt. Bereut hat er seinen Weg nie, gerne denkt er an die Zeit zurück, als er mit Kollegen die Hakeburg übernehmen wollte, aber nicht bekam. Es war einer der wenigen Augenblicke, in denen er an einen eigenen Betrieb gedacht habe. Am eigenen Herd zuhause kocht übrigens meist seine Frau. jab

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