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Potsdam-Mittelmark: Zwei Züge auf einem Gleis

Bahn-Zwischenfall mit RB 22 in Schwielowsee

Bahn-Zwischenfall mit RB 22 in Schwielowsee Schwielowsee - Erst gestern ist ein Zwischenfall bei der Deutschen Bahn bekannt geworden, der sich bereits am Montagmorgen ereignet hat: Auf der eingleisigen Bahnstrecke zwischen Caputh und Potsdam gab es kurz nach 8 unerwarteten Gegenverkehr. Der RBB 22 musste auf der Fahrt nach Potsdam in Caputh-Geltow anhalten und zwei Stationen bis nach Ferch-Lienewitz zurückfahren. Erst dort, nach etwa sechs Kilometern, wird die Strecke wieder zweigleisig, so dass der in Potsdam wartende ICE vorbeifahren konnte. Die etwa 30 Fahrgäste kamen mit einer knappen Stunde Verspätung am Bahnhof Pirschheide an, wie mehrere Augenzeugen gestern gegenüber den PNN erklärten. Zwar hatte eine Zugbegleiterin die Insassen über die Probleme informiert, aber offenbar nicht ausführlich genug. Streit im Zug gab es, weil bei der Rückfahrt nicht an der Station Schwielowsee gehalten wurde. Einer der acht Caputher Fahrgäste hatte dort einen Angehörigen mit dem Auto hinbestellt, der die Betroffenen nach Hause fahren wollte. Verwundert zeigten sich Fahrgäste auch, dass die Schranken der beiden befahrenen Bahnübergänge bei dem Manöver nicht geschlossen wurden. Zwar sei der Zug sehr langsam gefahren und hätte gehupt. „Es hätte in der Schwielowseestraße aber trotzdem fast ein Unfall gegeben“, hat eine Mitfahrerin beobachtet. „Und Schülerverkehr gibt es dort auch eine Menge.“ Nach einem Anruf beim Ordnungsamt der Gemeinde regelte die Polizei den Zugverkehr, bis die Schranken wieder funktionierten. Bahnsprecher Gisbert Gahler bestätigte gestern gegenüber den PNN den „bedauerlichen Zwischenfall“. Grund dafür sei menschliches Versagen gewesen. „Es gab eine Fehlhandlung eines Fahrdienstleiters, deshalb waren plötzlich zwei Züge gleichzeitig auf der Strecke unterwegs.“ Gahler betonte, dass es zu keiner Zeit eine Unfallgefährdung gegeben habe. „Die Züge waren signalmäßig voneinander getrennt. Eine Kollision konnte es nicht geben, weil nur ein Zug die Strecke befahren konnte.“ Da der betreffende ICE Richtung München bereits eine halbe Stunde Verspätung hatte, habe man den RB 22 ausweichen lassen. Die Schranken wären deshalb aufgeblieben, weil die betreffenden Einschaltkontakte bei der Betriebsfahrt nicht berührt wurden. Dadurch sei dann eine Störung ausgelöst worden, so dass es auch auf der Fahrt zurück in Richtung Potsdam Probleme mit den Schranken gegeben habe. Sie mussten durch Bahntechniker behoben werden. Gahler wies darauf hin, dass ein ausgewiesener Bahnübergang als gesichert gelte, wenn die Zugspitze auffährt. „Der Verkehrsteilnehmer muss am Bahnübergang immer aufpassen, auch wenn die Schranke auf ist.“ Er räumte ein, dass es sich „leider um eine schon etwas ältere Strecke“, handele. Auch die Information der Fahrgäste habe „nicht optimal“ funktioniert. „Das ist ein so seltenes Ereignis, dass die Zugführer nicht immer darauf eingestellt sind. Derartige Situationen und Zwischenfälle sind sehr schwer zu trainieren“, so der Bahnsprecher. hkx

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