zum Hauptinhalt

Nichtangriffspakt: Keine Schande in Luanda

Angola gegen Algerien: Ein 0:0 verhalf beiden Teams in die nächste Runde. Benedikt Voigt erklärt einen Nichtangriffspakt beim Afrika-Cup.

Über dem Afrika-Cup liegt der Hauch eines Skandals, wie die Zeitung „Marca“ festgestellt hat. Der Fußballverband aus Mali sieht das noch drastischer und hat nach Angaben der Zeitung „L’Equipe“ sogar Protest gegen die Wertung des Spiels Angola gegen Algerien eingelegt. Das 0:0 in Luanda verhalf beiden Teams zum Einzug ins Viertelfinale. Die zweite Halbzeit habe einem Nichtangriffspakt geglichen, es sollten deshalb keine Punkte für das Spiel vergeben werden, fordert Malis Verband. Dieser ist beleidigt, weil ihm ein 3:1 über Malawi nicht zum Weiterkommen reichte.

So ist Fußball, würde Trainer Huub Stevens in diesem Fall sagen. Tatsächlich haben sich Angola und Algerien erst im Laufe der zweiten Halbzeit darauf verlegt, ihre Angriffsbemühungen einzustellen. Und warum auch nicht? So lange es Turniere mit Gruppenphasen gibt, werden Spiele stattfinden, in denen ein Team nicht bedingungslos nach einem Sieg strebt – und manchmal sogar beide Teams. Weil ein Unentschieden oder eine knappe Niederlage reicht. Zu Betrug wird das erst, wenn das Ergebnis abgesprochen ist.

Im Falle Algeriens war die Zurückhaltung sogar riskant, ein Unentschieden im Parallelspiel hätte das Aus bedeutet. Auch deshalb gilt der Vergleich mit der WM 1982 nicht, als es bei der „Schande von Gijon“ auf dem Spielfeld, wie die Reporter-Legende Edi Finger sagte, zur „größten Verbrüderung zwischen Deutschland und Österreich seit 1938“ gekommen war. Anschließend ist sogar der WM-Modus geändert worden. Dieses Spiel war schon eher ein Skandal.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false