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Sport: Ljökelsoy springt allen davon

Der Norweger holt WM-Gold im Skifliegen

Bad Mitterndorf - Der Prominenteste bei der WM im Skifliegen am Kulm in Österreich war unter den Zuschauern: Muhammad Ali. Der ehemalige Schwergewichts-Weltmeister im Profiboxen erlebte in Bad Mitterndorf die weiten Flüge des Norwegers Roar Ljökelsoy, die in der Summe von keinem der Kontrahenten übertroffen wurden. Hinter dem überragenden Titelverteidiger aus Norwegen (788,0 Punkte), der auf 190 und 207,5 Meter segelte, belegten Andreas Widhölzl (762,4) und Thomas Morgenstern (752,2) die Ränge zwei und drei und brachten den Kulm zum Beben.

Ljökelsoy ist erst der dritte Doppel-Weltmeister im Skifliegen nach dem Schweizer Walter Steiner (1972, 1977) und dem Hinterzartener Sven Hannawald, der 2000 und 2002 siegte. „Ich bin wahnsinnig glücklich, dass ich diesem riesigen Druck in der tobenden Arena standgehalten habe“, sagte der 29-jährige Champion, der zusammen mit dem Teamtitel von 2004 jetzt als einziger Skispringer der Geschichte drei WM-Goldmedaillen im Skifliegen gewonnen hat.

Die deutschen Springer hatten mit dem Ausgang auf den Medaillenplätzen nichts zu tun. Immerhin verbesserte sich Uhrmann mit Sprüngen von 188 und 195,5 Metern (721,3 Punkte) vom 12. auf den fünften Platz. „Ich kann mit der WM zufrieden sein. Ich habe nicht gedacht, noch so weit nach vorne zu kommen“, sagte der Bayer. „Mit Michael bin ich hochzufrieden. Das hat er super gemacht“, lobte Bundestrainer Peter Rohwein.

Michael Neumayer aus Berchtesgaden, der zur Halbzeit als Neunter bester DSV-Springer war, fiel nach Sprüngen von 177 und 181,5 Metern mit 689,2 Zählern auf den 13. Rang zurück. „Er hat das trotzdem klasse gemacht“, sagte Rohwein. „Es waren vier ordentliche Sprünge, aber das Ergebnis ist ein wenig enttäuschend“, sagte Neumayer, der am Sonntag 27 Jahre alt wird.

Einzige Enttäuschung im deutschen Team war Georg Späth (Oberstdorf). Der WM-Vierte von 2004 kam nach Sprüngen auf 169 und 168 Meter mit 625,2 Punkten nicht über Rang 22 hinaus und gefährdet in dieser Verfassung die Chancen des DSV-Quartetts auf eine Team-Medaille, die heute vergeben werden. „Ich weiß, dass es von mir abhängt“, sagte Späth.

Gian Franco Kasper, Präsident des Internationalen Skiverbandes, hatte die Weltmeisterschaft als „glanzvolle Veranstaltung“ gelobt. Zu den Ehrengästen zählten neben Ali auch weitere Sportstars von einst: Niki Lauda, die Weitspringer-Legende Bob Beamon, der frühere Ausnahmeschwimmer Mark Spitz und Lothar Matthäus. dpa

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