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Radsport: Sinkewitz gewinnt Rund um den Henninger Turm

T-Mobile-Fahrer Patrik Sinkewitz hat unter dem Jubel von mehr als hunderttausend Menschen den Radklassiker Rund um den Henninger Turm für sich entschieden. Zweiter wurde Kurt-Asle Arvesen.

Frankfurt - Patrik Sinkewitz hat sich einen großen sportlichen Traum erfüllt und den Radklassiker Rund um den Henninger Turm gewonnen. Der 26 Jahre alte Hesse aus Künzell verwies bei seinem Heimspiel nach 190 Kilometern Kurt-Asle Arvesen aus Norwegen und Profi-Neuling Dario Cataldo (Italien) auf die Plätze zwei und drei. Der T-Mobile-Profi, der bisher im Frühjahr noch nicht überzeugte, hatte aus einer neunköpfigen Spitzengruppe attackiert und am Schluss auch noch seine beiden Begleiter abgeschüttelt. Mit seinem Erfolg bei der 46. Auflage des Klassikers in Frankfurt verschaffte Sinkewitz seinem Team in der aktuellen Doping-Diskussion auch wieder etwas Luft und sorgte für anderen Gesprächsstoff.

Der Gewinner der Deutschland-Tour von 2004 profitierte bei seinem Sieg auch von einer gewissen Uneinigkeit der Verfolger-Teams. Sinkewitz hatte nach 108 Kilometern mit sechs Begleitern zu zwei Spitzenreitern aufgeschlossen. Besonders das mit den Topsprintern Erik Zabel (dreifacher Rekordsieger in Frankfurt) und dem Italiener Alessandro Petacchi bestückte Sprinter-Team Milram schaffte es nicht, zu den Ausreißern aufzuschließen.

"Ich dachte, wir müssen noch eine Runde fahren"

"Das war ein Traum von mir, einmal dieses Heimrennen zu gewinnen. Das habe ich geschafft und damit kann ich mit meinem Frühjahr doch noch zufrieden sein", sagte Sinkewitz. "Im Ziel wusste ich nicht, dass das Rennen schon zu Ende ist. Ich dachte, wir müssen noch eine Runde fahren. Ein Physiotherapeut brüllte: Stopp, Stopp."

Die anhaltende Doping-Diskussion scheint die Attraktivität der Sportart für die Zuschauer nicht zu schmälern. Auch diesmal ging die Zahl der Fans am Straßenrand bei strahlendem Sonnenschein in die Hunderttausende. An den zehn Bergwertungen im Taunus herrschte fast Tour-de-France-Atmosphäre - und im Ziel feierten die Zuschauer im Schatten des Brauerei-Turms begeistert die einfahrenden Profis.

Der Sieg von Sinkewitz, der im Vorjahr zu T-Mobile wechselte, setzte zum Ende der großen Eintagesrennen die bemerkenswerte Erfolgsserie der deutschen Teams in diesem Frühjahr fort. Sein Team-Kollege Marcus Burghardt hatte zuvor den belgischen Klassiker Gent-Wevelgem gewonnen, Stefan Schumacher aus Nürtingen vom Team Gerolsteiner danach das Amstel Gold Race. Hinzu kamen vier Erfolge des Berliner Routiniers Jens Voigt, der nun wie Sinkewitz im Hinblick auf die Tour de France eine Rennpause einlegen wird. (Von Andreas Zellmer, dpa)

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