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Wirtschaft: Ausbaupläne für die Häfen Stettin und Swinemünde

BERLIN (olm).Der polnische Hafen Stettin (Szczecin), nur 140 Kilometer von Berlin entfernt, ist mit seiner kurzen Distanz zur Ostsee ein bequemer Seehafen für die Spree-Stadt.

BERLIN (olm).Der polnische Hafen Stettin (Szczecin), nur 140 Kilometer von Berlin entfernt, ist mit seiner kurzen Distanz zur Ostsee ein bequemer Seehafen für die Spree-Stadt.Gleiches gilt für die direkt an der Ostsee gelegenen Kaianlagen und Lagerhäuser in Swinemünde (Swinoujscie).Die Planungen der Polen, die beide Häfen unter eine Verwaltung gestellt haben, sind eindeutig.Insbesondere Stettin soll in Konkurrenz zu Rostock, Hamburg und Kiel das Tor Berlins zu den Märkten im Norden und Osten Europas werden.

Noch in den achtziger Jahren galt Stettin als Basishafen für Schiffsverbindungen zu den wichtigsten Häfen der Ost- und Nordsee.Der größte Teil der Warenströme von Ost nach West lief über diese Verbindung.Erst später übernahm die Straße die Aufgaben der Wasser- und Seewege.Das soll sich wieder ändern.Nach Auskunft von Jannoz Szewczuk, Marketingleiter der polnischen Tandemhäfen, seien Entwicklungsmaßnahmen mit der Transportpolitik der Europäischen Union abgestimmt.Ziel ist es, die zunehmenden Engpässe im Transitverkehr durch den Ausbau der Wasserstraßen zu entlasten.Bei einer Präsentation der polnischen Hafenanlagen für Interessenten in Berlin unterstrich Szewczuk die Vorteile für einen reibungslosen Warenverkehr.Insbesondere Stettin ist der nächste Hafen für die große Region Westpolens mit dem schlesischen Industriezentrum, für Brandenburg und den Großraum Berlin sowie für Tschechien und die slowakische Republik.

Die Berliner Hafen- und Lagerhausbetriebe Behala haben angeboten, die Zusammenarbeit mit den Polen zu vertiefen.Auch der Senatsverwaltung erscheint eine Kooperation sinnvoll.Wie Staatssekretär Dieter Ernst sagte, werde Berlin in seiner Rolle als Ost-West-Kompetenzzentrum die Verbindung nachhaltig unterstützen.Von besonderer Bedeutung ist dabei die Ausrichtung der polnischen Häfen nach Schweden, Finnland, die baltischen Staaten und Rußland.Ein Großteil der deutsch-russischen Warenströme läuft über Rostock, Kiel und Lübeck nach Klajpeda, Tallin und St.Petersburg.Diese Knotenpunkte sind von Polen aus günstig zu erreichen.Szewczuk setzt darauf, daß Berliner wie Brandenburger Unternehmer die gute Anbindung über Schiene, Autobahn oder die Binnenwasserstraße nutzen und Stettin wie Swinemünde zu ihren Ostseehäfen machen.Die Voraussetzungen sind gegeben.1998 wurden im Transit von und nach Deutschland rund 900 000 Tonnen Waren in den beiden Häfen umgeschlagen.

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