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Eine Frau geht am an dem Schriftzug «Allianz» an einem Gebäude des Versicherungskonzerns vorbei.

© dpa/ANDREAS GEBERT

Zehn Prozent Verdachtsfälle: Versicherungsbetrug in Deutschland steigt auf mehr als sechs Milliarden Euro

Dem Verband der Deutschen Versicherungswirtschaft zufolge stieg der Schaden durch Versicherungsbetrug 2023 auf über sechs Milliarden Euro. Jede zehnte Meldung ist ein Verdachtsfall.

Der Schaden durch Versicherungsbetrug in Deutschland ist im vorigen Jahr deutlich auf geschätzt über sechs Milliarden Euro gestiegen. Der Anteil der Verdachtsfälle an allen Schadenmeldungen sei mit etwa zehn Prozent langfristig zwar unverändert, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag weiter mit.

Mit den insgesamt steigenden Leistungen in der Schaden- und Unfallversicherung gehen aber auch die Kosten für Betrugsfälle nach oben“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Bislang taxierten die Versicherer den Schaden noch auf rund vier bis fünf Milliarden Euro jährlich.

Die Hälfte der dubiosen Schäden entfällt demnach auf die Kfz-Versicherung, der Rest auf die übrigen Sparten der Schaden- und Unfallversicherung. Der Anteil auffälliger Schäden von zehn Prozent basiert auf Schätzungen von Betrugsabwehrexperten der GDV-Mitgliedsunternehmen.

Als dubios werden Schadenmeldungen bezeichnet, die nicht stimmig sind: Häufig passt die Schadenschilderung nicht zum Schadenbild, die Betroffenen machen widersprüchliche Angaben oder reichen manipulierte Kaufbelege ein. Versicherungsbetrug sei kein Kavaliersdelikt, betonte der GDV. „Wird ein Betrug nachgewiesen, muss der Versicherer nicht für den Schaden aufkommen.“

Außerdem könne er den Versicherungsvertrag kündigen, Sachverständigenkosten zurückverlangen und den Fall zur Anzeige bringen. „Bei einer Verurteilung drohen Betrügern hohe Geldstrafen oder sogar Gefängnis.“

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