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Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung WZB am Reichpietschufer.

© imago images/Joko/via www.imago-images.de

Wissenschaftszentrum Berlin : Nicola Fuchs-Schündeln wird neue Präsidentin

Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung bekommt ab September eine neue Leitung. Ab September übernimmt die Makroökonomin den Posten von Jutta Allmendinger.

Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) wird ab 4. September 2024 von der Wirtschaftswissenschaftlerin Nicola Fuchs-Schündeln geleitet. Die Gesellschafterversammlung habe Fuchs-Schündeln zur künftigen Präsidentin des Instituts bestellt, teilte das WZB am Donnerstag mit. Sie löst Jutta Allmendinger ab, die das Amt seit 2007 innehat und zum Herbst in den Ruhestand geht.

Jochen Zachgo, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung und des Kuratoriums des WZB, begrüßte in einer Pressemitteilung die Wahl und lobte die „internationale Erfahrung und Vernetzung“ von Fuchs-Schündeln.

Dass auf sie die Entscheidung fallen wird, galt bereits seit einem Bericht des Newsletters „Research Table“ im März als wahrscheinlich. Darin hatte die Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff berichtet, sie habe sich auf die Stelle beworben, das WZB habe sich aber für Fuchs-Schündeln entschieden.

Nicola Fuchs-Schündeln, Makroökonomin und bald neue Chefin des WZB.

© CEPR/Kay Nietfeld

Nicola Fuchs-Schündeln gilt als international anerkannte Ökonomin. Sie ist Programmdirektorin beim Centre for Economic Policy Research, einem in London ansässigen Zentrum für Politikberatung und Wirtschaftsforschung. Zuvor forschte die Makroökonomin mehrere Jahre an den Universitäten Yale und Harvard. 2009 wurde sie an die Goethe-Universität Frankfurt am Main auf die Professur für Makroökonomie und Entwicklung berufen, im Rahmen des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“.

Allmendinger arbeitet weiter wissenschaftlich

Zu den Preisen, die die künftige WZB-Chefin bislang einwarb, zählen der Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2018) sowie Förderungen des European Research Council. Die Forschungsschwerpunkte von Fuchs-Schündeln sind Ungleichheit, soziale Mobilität und Wachstum, konkret arbeitete sie zu den Folgen der deutschen Wiedervereinigung, dem Vergleich zwischen dem europäischen und dem US-amerikanischen Arbeitsmarkt und zu den Effekten des Ehegattensplittings auf Karrieren von Männern und Frauen.

Jutta Allmendinger, die auch Professorin für Bildungssoziologie und Arbeitsmarktforschung an der Humboldt-Universität ist, gibt den Posten als WZB-Präsidentin nach drei Amtszeiten ab. Sie werde in den kommenden Monaten zusammen mit Fuchs-Schündeln die nächste Evaluation des WZB durch die Leibniz-Gemeinschaft im März 2025 vorbereiten, so das Institut. Auch bleibe Allmendinger bis zum Ende der Wahlperiode 2026 weiterhin Sprecherin der „BR50“, dem Verbund außeruniversitärer Forschungseinrichtungen im Berliner Raum. Als Emerita werde sie ihre wissenschaftlichen Projekte fortsetzen.

Das WZB wurde 1969 gegründet, der Impuls ging von Politikern von SPD und Union aus. Seine Gesellschafter sind zu 75 Prozent die Bundesrepublik, zu 25 Prozent das Land Berlin. Es betreibt politik- und sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung mit starkem Bezug auf konkrete Probleme und Entwicklungen, zum Beispiel mit Projekten zur Digitalisierung, zu Migration, zum Arbeitsmarkt, zu Demokratie und Teilhabe und internationale Beziehungen.

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