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Ein Gebäude der Rechtsakademie von Odessa brennt nach einem russischen Raketenangriff.

© dpa/Victor Sajenko

Streumunition verschossen: Fünf Tote und 28 Verletzte nach russischem Raketenangriff in Odessa

Russland hat mit einem Raketenangriff auf zivile Gebäude in Odessa fünf Menschen getötet. Dabei nutzte der Aggressor nach ukrainischen Angaben Streumunition.

Russland hat am Montag bei seinem Raketenangriff auf die Hafenstadt Odessa nach ukrainischen Angaben Streumunition verschossen. „Es handelt sich um eine wahllose Waffe, die erhebliche Opfer unter der Zivilbevölkerung verursachen kann“, teilte die ukrainische Staatsanwaltschaft am Dienstag bei Telegram mit. Metallfragmente seien in einem Radius von anderthalb Kilometern vom Einschlagsort gefunden worden.

Die Behörde veröffentlichte dazu auch ein Video, das die Explosionen der Sprengkörper aus der ballistischen Iskander-Rakete zeigen soll. Fünf Menschen wurden demnach getötet und mehr als 30 verletzt. Die Staatsanwaltschaft warf den verantwortlichen russischen Offizieren einen bewussten Einsatz der Waffe zur Tötung möglichst vieler Zivilisten vor.

Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Beide Seiten setzen in dem Krieg die international geächtete Streumunition ein. Die Ukraine hatte kürzlich von den USA gelieferte Raketen mit derartiger Munition auf Ziele auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim abgefeuert. Weder Russland noch die Ukraine haben das 2010 in Kraft getretene internationale Übereinkommen über die Ächtung von Streumunition unterzeichnet.

Bei dem russischen Raketenangriff am Montag sind nach ukrainischen Angaben mindestens fünf Menschen getötet worden. Außerdem wurden mindestens 28 Menschen verletzt, darunter zwei Kinder und eine schwangere Frau. Vier der Verletzten schweben den ukrainischen Angaben nach in Lebensgefahr.

Der Angriff habe „Wohngebäude“ und zivile Infrastruktur in Odessa beschädigt, hieß es. In ukrainischen Medien waren Bilder zu sehen, auf denen ein an der Küste gelegenes Verwaltungsgebäude brannte, das für seine schlossähnliche Architektur bekannt ist.

Russland greift Odessa vermehrt mit Raketen und Drohnen an

Über den Hafen von Odessa am Schwarzen Meer wird ein Großteil der wirtschaftlich bedeutsamen ukrainischen Getreideexporte abgewickelt. Russland greift die Stadt und ihren Hafen immer wieder mit Raketen und Drohnen an.

In Charkiw im Nordosten der Ukraine wurde bei einem russischen Angriff unterdessen ein weiterer Mensch verletzt. Der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Synegubow, erklärte auf Telegram, der 42-jährige Zivilist sei durch Raketensplitter verletzt worden. Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine und wird ebenfalls häufig angegriffen. (AFP)

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