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Der Kosovo-Krieg verleiht Mathilde ter Heijnes interaktiver CD-Rom die befürchtete Aktualität.Im Künstlerhaus Bethanien - das Computerbild groß an die Wand gebeamt - ist der Krieg nur einen Klick weit entfernt; hinter jeder Tür, die man virtuell durchschreitet, lauert eine Trägodie von der Sorte: Gewalt, Verbrechen, Vertreibung, Folter oder auch Selbstverbrennung.

Das Design bestimmt das Bewußtsein: generell eine gewagte Behauptung.Speziell für Finnland, wo die Formgebung das Selbstbewußtsein einer jungen Nation stärkte, trifft sie zu.

Könnte ein schmerzender Kritikerzahn erzählen, so würde er Stefan Vladars Debüt im Berliner Schauspielhaus vielleicht folgendermaßen darstellen: Die spitzen, zuweilen klirrenden Diskanttöne des "Andante con variazioni" f-moll von Joseph Haydn setzen ihm noch arg zu.In beruhigend tiefere Regionen entführt ihn Beethovens "Appassionata", vor allem im sanft heraufdämmernden Mittelsatz.

Von Isabel Herzfeld

Unweit des Weinhaus Huth, in dem sie vor drei Jahren in einer literarischen Text- und Klanginstallation das Phänomen der Stille thematisierte, hat Christina Kubisch ihre jüngste Arbeit im Untergrund des Potsdamer Platzes eingerichtet.Die Tiefgarage der Park Kolonnaden wurde der Pionierin der Klangkunst zum spektakulären Tableau für ihre Installation "Klang Fluß Licht Quelle".

Von Volker Straebel

Als Heinrich Schliemann (1822-1890) - der deutsche Ausgräber von Mykene und Troja - 1869 die Griechin Sophia Egastromenou heiratete, beschloß er, sich für immer in Athen niederzulasen und begann gleichzeitig, ein repräsentatives Wohnhaus im Zentrum der griechischen Hauptstadt, in der Universitätsstraße 12, zu errichten.Fast 120 Jahre nach dem Bau des Gebäudes beherbergt es nun das Numismatische Museum Griechenlands, eines der weltweit wichtigsten Museen seiner Art.

"Es muß versucht werden, auch der Mathematik die Stellung einzuräumen, die ihr als einer der ältesten und edelsten Betätigungen des menschlichen Geistes und als einer der richtunggebenden Kräfte in seiner Entwicklung gebührt, - die sie aber im Bewußtsein der Gebildeten, wenigstens in Deutschland, leider nur selten einnimmt." Autor dieser überaus aktuellen Zeilen war ein gebürtiger Düsseldorfer, einer der größen Mathematiker aller Zeiten, wie die Deutsche Mathematiker-Vereinigung in ihrem Nachruf auf den am 25.

BELGRAD ."Deutsche Antifaschisten haben sich in Belgrad mit dem Protest gegen die NATO-Aggression auf Jugoslawien solidarisiert", meldet das serbische Staatsfernsehen am Sonnabend abend an prominenter Stelle mit Bildern von den Friedensbewegten: "Sie haben die Internationale gesungen und dafür Applaus geerntet", verkünden die Abendnachrichten.

Von Stephan Israel

Schlanke Jungs mit kräftigen Muskeln rahmen das Schmuckblatt zum 25.Geburtstag der schweizerischen Zeitschrift "Der Kreis".

WASHINGTON .Wenn General Wesley Clark wie beim Washingtoner NATO-Jubiläumsgipfel vor großem Publikum auftritt, dann strahlt er geradezu vor Optimismus und Siegeszuversicht: "Wir gewinnen.

Von Thomas Gack

DÜSSELDORF (val).Neu erwachter Optimismus an der Wall Street hat auch deutsche Börsianer beschwingt: In New York kletterte der Dow Jones am Donnerstag auf ein neues historisches Hoch, nachdem IBM unerwartet gute Quartalszahlen verkündet hatte.

Als Salif Keita, ein Nachkomme von Soundjata Keita, welcher im 13.Jahrhundert das Königreich Mali gegründet hatte, vor fünfzig Jahren als Albino zur Welt kam, galt das in seiner Heimat als ein böses Omen.

In hohem Bogen schnellt die Hand nach oben, beschreibt einen weiten Halbkreis und saust dann mit unfehlbarer Präzision auf die Tasten nieder.Wie einem Adler, der seine Beute aus höchster Höhe anpeilt und punktgenau zustößt, gelingt es Olli Mustonen, seine weit ausladende Gestik mit einer stupenden Anschlagsdynamik zu koordinieren: So grotesk Mustonens Bewegungsdrang demjenigen erscheinen mag, der dem Pianisten zum ersten Mal bei der Arbeit zusieht, so schnell wird dem Betrachter aber auch klar, daß bei dem jungen Finnen keine Attitüde dahintersteckt.

Von Frederik Hanssen

Propper wie die Comedian Harmonists sehen die zwölf Männer des kalifornischen Kammerchors "Chanticleer" in ihren tadellosen Fräcken aus.Tadellos bis in die perfekt synchronisierten Verbeugungen ist auch die Choreographie einstudiert.

DÜSSELDORF/FRANKFURT (nac/HB).Anleger, die sich für das entstehende Gemeinschaftsunternehmen aus Deutscher Telekom und Telecom Italia (TI) interessieren, sollten den Einstieg über den Kauf von TI-Aktien wählen.

Seine grausigsten Momente hat "Cabaret Berlin" immer dann, wenn es tatsächlich versucht, Kabarett zu sein.Wenn etwa Marc Diavolo, ein hochgewachsener junger Mann mit langer blonder Mähne und irgendwann einmal von "Playgirl"-Leserinnen zum Playmate des Jahres gewählt, sich nach vollbrachtem Striptease an ein Frisiertischchen setzt und in die Rolle der Michaela Lindner schlüpft - "Hier sitze ich nun an meinem Bürgermeisterinnenschreibtisch und packe meine Sachen" sinniert eine tiefe Stimme aus dem Off des Tränenpalastes, während Diavolo sich gedankenverloren Frauenkleider überstreift.

Der Frühling läßt Kleinkünstlerherzen höher schlagen: Mit dem Erwachen der Natur gewinnen die Menschen ihren Sinn für das Komische, Bunte und den Gesang zurück.Herzen entflammen, wollen tollkühn mit den Vögel umherfliegen oder verlieren sich im Schneeregen: Launisch, temperamentvoll und ein bißchen schräg - so hätte ein Varieté-Abend bezaubern können, der sich "Spring Time" nennt.

Von Ulrich Amling

LONDON .Nach intensiven Verhandlungen haben die Verwaltungsräte zweier marktbeherrschender Telefongesellschaften, nämlich Telekom Italia SpA (TI) und Deutsche Telekom AG (DT), sowie die jeweiligen Regierungen nun endgültig der 82 Mrd.

WASHINGTON .So groß und mächtig wie der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank sind, so klein sind dennoch oft ihre Schritte auf dem Weg zu einem stabilen und ausbalancierten Finanz- und Wirtschaftsgefüge in der Welt.

Laut rauscht sie auf, des Dichters Lyra: "Dies ist die Wiedergeburt Griechenlands mitten in Berlin!" Friedrich Dieckmann besichtigt den Berliner Friedrichstadtpalast - "unser überdachtes Epidauros" -, und Ausrufe des Entzückens entfahren seiner Brust ob der Architektur der Zuschauertribüne, die sich im Beinahe-Halbrund um die Bühne schmiegt.

Bescheidenheit geht nicht, aber Selbstironie hilft.Im Deutschen Theater, an einem sonnigen Sonntagvormittag, plaudert Kurt Böwe über seinen Beruf und über die Leute, mit denen er in diesem Beruf zusammengekommen ist.

Von Christoph Funke

Wer ins Schlaraffenland will, heißt es im Märchen, muß sich erst durch einen Riesenberg von Brei hindurchfressen - denn nur, wer dann immer noch Appetit hat, ist genußtauglich.Wer ins Konzerthaus will, muß sich einer vergleichbaren akustischen Bewährungsprobe unterziehen: Vor allen Eingängen haben sich Musiker postiert, die mit ihren instrumentalen Fertigkeiten dem Konzertbesucher eine milde Gabe zu entlocken hoffen.

MAILAND (hjk/HB).Ungeachtet der Fusionspläne von Deutscher Telekom AG, Bonn, und Telecom Italia SpA (TI), Rom/Turin, startet am kommenden Freitag (30.

Die britische Labour Party hat die letzten Wahlen in Großbritannien dadurch gewonnen, daß sie sich als konservative Partei ausgaben.Sie sicherten zu, am Vermächtnis Margaret Thatchers festzuhalten und warfen den Tories vor, sie seien lustlos und hinsichtlich Europa uneinig.

Im Rückblick verläuft Geschichte so, als wäre sie stets einer Bedeutung gefolgt.Als Peter Ensikat beispielsweise Mitte der 70er Jahre in ein altes, heruntergekommenes Zweifamilienhaus am Orankesee in Hohenschönhausen zog, erzählten die Handwerker, die bei ihm reparierten, was sie in den anderen Häusern in der Umgebung gesehen hatten: noble Möbel, Armaturen aus dem Westen, an den Türen statt Namen nur die Worte Obergeschoß und Untergeschoß.

Von Nadja Klinger